Der Streit um den Carnaper Platz spaltet die Politik
Bezirksvertreter diskutierten abermals den möglichen Verkauf — und sprachen sich mehrheitlich dagegen aus.
Barmen. In der Bezirksvertretung Barmen (BV) ist es wenig besinnlich zugegangen. Grund war der mögliche Verkauf des Carnaper Platzes an die WSW, über den am Montag der Rat entscheidet. Zuvor sprach sich die BV noch einmal gegen die Pläne aus — wenn auch nicht einstimmig.
So erklärte Roland Rudowsky (SPD), er gehe davon aus, dass der Rat dem Verkauf zustimme. Er schlug vor, für den Fall eines Verkaufs Bedingungen wie die Einrichtung einer Kita sowie eines Parkhauses für WSW-Mitarbeiter und Anwohner zu formulieren.
Damit erzürnte er vor allem Mitglieder der Grünen: Ilona Schäfer sprach von „vorauseilendem Gehorsam“ und betonte, dass „die BV sich immer gegen einen Verkauf positioniert hat“.
Das jüngste BV-Mitglied, Tina Schulz, zeigte sich empört über dieses „Demokratie-Verständnis“: Eine Sanierung des Platzes, so warf sie der Verwaltung vor, sei mit 1,4 Millionen Euro „teuergerechnet“. Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) sagte, er wolle weiterhin große Veranstaltungen und Zirkusse in Wuppertal, „und ich will, dass sie in Barmen stattfinden“.
Stadtdirektor Johannes Slawig gab zu bedenken, dass eine Nutzung als Veranstaltungsfläche zweifelhaft sei, nannte Lärmschutz, fehlende Parkplätze und ein nötiges Sicherheitskonzept als Gründe. Auch Instandhaltungsmaßnahmen statt einer Sanierung seien zu teuer. „Wenn es nur 700 000 Euro sind: Die hab’ ich auch nicht.“ Zum WSW-Neubau auf dem Carnaper Platz gebe es keine Alternative.
Gegen die Stimmen der SPD sprach sich die BV schließlich gegen einen Verkauf aus. Ein Antrag der Grünen für den Erhalt des Platzes wurde gegen die Stimmen der SPD angenommen.