Die Bagger rollen: Baustart auf dem Bahnhofsvorplatz
Das Umfeld des Barmer Bahnhofs wird nun erneuert. Die Stadt steckt zwei Millionen Euro in die Umgestaltung.
Barmen. Der Barmer Bahnhof bekommt ein neues Gesicht. Für mehr als zwei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II werden der Vorplatz und das Umfeld des Bahnhofs neu gestaltet. Das hatte der Rat der Stadt Wuppertal im März 2009 beschlossen. Am Montag hätte der erste Spatenstich durch Oberbürgermeister Peter Jung gesetzt werden sollen. Dass dies nicht geschehen ist, lag aber nicht - wie sonst üblich - an einer Verzögerung der Bauarbeiten. Im Gegenteil: Die Baustelle ist bereits so weit fortgeschritten, dass von einem ersten Spatenstich nicht mehr die Rede sein konnte.
Insgesamt sechs Bauabschnitte umfasst die Neugestaltung des Bahnhofs-Umfeldes, die im Juni 2011 abgeschlossen sein soll. Im ersten Schritt wird der Vorplatz auf mehr als die doppelte Fläche vergrößert. Dieser Platz - gestaltet im dreifarbigen Muster, das im Umfeld des Opernhauses eingesetzt wurde - könnte für Außengastronomie genutzt werden. Die Gespräche mit Thomas Leipoldt, der die Bahnhofsbuchhandlung inklusive Cafè und Kiosk leitet, laufen bereits.
Bereits seit dem 8. November und während der gesamten Bauzeit sind die Ampeln vor dem Bahnhof außer Betrieb und es steht pro Fahrtrichtung nur eine Spur zur Verfügung. Fußgänger werden über Zebrastreifen geführt. Nach Fertigstellung wird die Neugestaltung aber keine Einschränkung des Verkehrs bedeuten. "Die Fahrspuren werden aufgrund des größeren Bahnhofsvorplatzes leicht versetzt. Generell bleibt die Verkehrsführung aber erhalten", erklärt Frank Meyer, Dezernent für Stadtentwicklung.
Zusammen mit dem Ausbau des Vorplatzes und der Verlegung der Bushaltestellen wird auch ein neues Beleuchtungskonzept verwirklicht, das sowohl dem denkmalgeschützten Bahnhof als auch den neuen Bushaltestellen gerecht werden soll.
Bei aller Freude über ein neues, schöneres Bahnhofsumfeld gab es am Montag auch erste Kritik an der Baustelle: Die Mitbesitzerin des Barmer Bahnhofs, Christiane Rydl, sorgte sich um die Buchhandlung ihres Bruders Thomas Leipoldt: "Nicht einmal die Taxifahrer wissen zurzeit, wie sie hier hinkommen", sagte die Frau des Opernsängers Kurt Rydl. Durch mangelnde Beschilderung an der Baustelle blieben schon jetzt viele potenzielle Kunden der Bahnhofsbuchhandlung fern.
Thomas Leipoldt sorgt sich zudem um den Zustand des Teils des Bahnhofsgebäudes, der sich noch im Besitz der Bahn befindet. Während sich die in Privatbesitz befindliche Eingangshalle frisch renoviert präsentiert, zerfällt die Unterführung in Richtung der Gleise buchstäblich. Da ihm die mündlichen Renovierungszusagen der Bahn zu wage sind, reagiert Thomas Leipoldt jetzt: Er wird ein Türsystem errichten, dass die beiden Bereiche des Bahnhofs trennt.