Die gute Seele der Nordbahntrasse

Diana Kipker kümmert sich im Wuppertaler Osten um den Fuß- und Radweg auf der Bahnstrecke.

Foto: Fries, Stefan (fr)

Barmen. Dina Kipker ist Trassenpatin der Nordbahntrasse. Sie kümmert sich um ihr sauberes Stück, gibt Passanten Ausflugstipps, ermahnt vielleicht auch mal einen Hundehalter mit Hund ohne Leine. Bloß: Noch gibt es keine Touristen auf ihrem Stück. Dort, unter der Brücke Bramdelle steht noch ein Bauzaun, Arbeiter bessern die steilen Hänge aus. Trotzdem ist die Wuppertalerin schon voller Tatendrang.

Bei einem kurzen Spaziergang hinter den Bauzaun sprudelt sie mit ihren Aufgaben heraus. Müll wegräumen, vielleicht mal die Hecke zurückschneiden, wildes Graffiti übermalen, mit Passanten sprechen, der Kontakt zur Gesamtschule, und, und, und.

Ihre Ideen sind da, aber was Dina Kipker noch stärker macht, ist ihre Liebe zur Nordbahntrasse. Seit 16 Jahren lebt sie in Wuppertal. „Und irgendwann hörte ich dann von einem Spaziergang über die ehemalige Bahntrasse“, erzählt sie. Das fand sie spannend. Auch wenn die heutige Nordbahntrasse damals noch nicht in dieser Form geplant war und die Wanderung der Bekannten eher ein Abenteuer denn ein Flanieren war.

Vor fünf Jahre fing Dina Kipker dann an, die Entwicklungen rund um die Trasse intensiver zu beobachten. Logische Konsequenz: Vor drei Jahren trat die Ehrenamtliche in die Wuppertal Bewegung ein, seit neuestem ist sie Trassenpatin für ein paar hundert Meter.

Und sie kennt ihr Stück und noch viel mehr bereits recht gut. Sie zeigt den tollen Blick über Langerfeld mit Kirche und Güterbahnhof. „Und da hinten, wenn die Trasse einen Knick durch den Wald macht, gibt es das romantischte Stück der Strecke“, zeigt sie auf das östliche Ende der Strecke.

Die Nordbahntrasse verbindet. Ihren Wohnort mit der Arbeit, mit der Schule, mit dem Schwimmbad. All das bietet die Trasse, schwärmt sie. Und das wird erst richtig toll, wenn die Trasse komplett von Vohwinkel bis Schee befahrbar ist, und das östliche Stück ähnlich belebt wie der Westen ist. Dann wird die Trasse auch für Touristen interessant samt Anbindung an Trassen außerhalb der Stadt.

Und dann entwickelt sich auch der Osten weiter. „Der Westen ist ja schon länger auf und dort gibt es schon mehr, da fehlt es im Osten noch ein wenig.“ Als Trassenpatin soll sie auch neue Ideen einbringen, um die Trasse noch schöner zu machen. Wie wäre es, wenn mal ein Eiswagen über die Trasse fährt. Oder mehr Cafés, um mal einen Kaffee und ein Wasser zu trinken? Gibt es auf der Bahn schon, aber es ist halt noch genügend Platz.

Und wie sorgsam sie sich um Trassen-Radler kümmert, zeigt eine Episode am Ende ihres Interviews: Mit ihrem Geländewagen fährt sie vor dem Reporter auf seinem Fahrrad her, damit er den nächsten Zugang hinter der Baustelle findet. Vielen Dank dafür.