Gaskessel Drei Achsen für Heckinghausen
Planungen für das Umfeld des Gaskessels laufen. Ideen werden am kommenden Dienstag in der Bezirksvertretung vorgestellt.
Heckinghausen. Drei Achsen sollen bis 2022 durch Heckinghausen verlaufen. Sie haben die Themen Bewegung, Begegnung und Besinnung und fassen in drei Worten das zusammen, was sich im Stadtteil alles verbessern soll. Welche Ideen die Stadt und die Bürger dazu entwickelt haben, wird ab nächster Woche Thema in verschiedenen Ratsgremien sein. In der Bezirksvertretung Heckinghausen steht es am Dienstag auf der Tagesordnung.
Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) ist nicht glücklich darüber, dass das vollständige Entwurfskonzept schon öffentlich diskutiert werden soll. „Es werden Erwartungshaltungen geweckt, die vielleicht nicht erfüllt werden können. Alle Projekte sind wunderschön und förderwürdig. Ich warne aber vor vorschneller Euphorie. Denn nicht immer bekommt man das, was man sich wünscht.“
Bereits bekannt ist, dass rund 16 Millionen Euro in die Maßnahmen fließen sollen, die von der Errichtung neuer Kindergärten und Spielplätzen über straßenbauliche Veränderungen bis soziale Vernetzung der Bewohner reichen. Etwa zwei Millionen Euro davon trägt die Stadt, den Rest übernimmt das Land NRW im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“.
„Der ursprüngliche Gedanke 2014 war, mit öffentlichen Mitteln den Gaskessel zu retten“, berichtet Gunther Stoldt, Abteilungsleiter im städtischen Bereich Städtebau. Inzwischen habe das sogenannte Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (Isek) vormalige „Randprojekte“ aber in den Vordergrund gerückt. „Wir füllen das Konzept gerade mit Leben“, verdeutlicht Stoldt.
Schon jetzt sind einige Projektideen recht konkret dargestellt: Drei Kindertagesstätten sollen am Grillparzerweg, an der Kleestraße und an der Ecke Waldeckstraße/Auf der Bleiche entstehen. Der Stadtteiltreff an der Heckinghauser Straße — der zur Achse der Begegnung gehört und mit dem Café Johannis der evangelischen Kirchengemeinde und dem Quartiersbüro ein „Akteursdreieck“ bildet — soll zum Stadtteilzentrum werden. Damit wollen die Planer es zum „künftigen Lebensmittelpunkt in Heckinghausen“ machen.
Dafür wird am jetzigen Standort ein zwei- bis dreigeschossiger Neubau errichtet, der direkt eine neue Außenanlage erhält. „Den dahinter liegenden Bolzplatz dürfen aus Lärmschutzgründen noch kleine Kinder bis 18 Uhr nutzen“, verdeutlicht Gunther Stoldt die aktuelle Problematik. Eine „neugeordnete Grünfläche“ schwebt den Stadtplanern stattdessen vor.
Lärmen und sich austoben können Kinder und Jugendliche bald an der Widukindstraße gegenüber dem Sportplatz vom SV Heckinghausen. Auf dem Bahngrundstück, das auf der Achse der Bewegung liegt, sollen Sportflächen für Fußballball, Basketball und Volleyball entstehen. Außerdem ist eine Skateanlage aus Beton und Angebote für Calithenics und Outdoorfitness, beides bedeutet Sport im Freien, angedacht.
Ihre Mitte soll diese Achse auf dem Platz der Begegnung direkt am Gaskessel finden. Hier soll eine Grünfläche mit Bäumen, Rasen, Sitzbereichen und Lichtinszenierungen zum Verweilen einladen. Nach WZ-Informationen soll die Stadt dafür ein rund 2000 Quadratmeter großes Grundstück von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) gekauft haben. Offiziell wollte keine der beiden Parteien dazu Stellung beziehen.
Die Achse der Besinnung, die am St. Lazarus verortet wird, soll einen Mehrgenerationenplatz mit seniorengerechten Sitzgelegenheiten und einem Bewegungsparcours auf der jetzigen Gustav-Müller-Anlage erhalten.
In unmittelbarer Nähe, an der großen Kreuzung auf der Heckinghauser Straße, soll ein Kreisverkehr mit Querungshilfe entstehen. Derzeit laufen dort acht Straßen zusammen. In der Mitte befinden sich Bushaltestellen. Das soll geändert werden. Die Haltestellen sollen seitlich am angedachten Kreisverkehr liegen. Die Heckinghauser Straße soll vom Kreisverkehr bis zur Einmündung Waldeckstraße von vier auf zwei Fahrspuren reduziert werden. Ein Verkehrsgutachten soll die Machbarkeit untersuchen.
Der Bayer-Platz soll eine „Urban Gardening“-Fläche erhalten, wo Nachbarn gemeinsam gärtnern können. „Dafür wird der Wendehammer zurückgebaut“, erklärt Stadtplaner Stoldt. Parkplätze sollen jedoch erhalten bleiben.
Was mit dem Umfeld passiert, interessiert natürlich auch Thomas Drescher. Der Investor baut mit seinen Partnern derzeit den Gaskessel um und will Anfang 2018 sein Fitnessstudio im Denkmal eröffnen.