Engels-Allee: Eine Ruine mit Nebenwirkungen
Das Haus Engels-Allee 140 steht vor dem Abriss. Die Verrottung ist so stark fortgeschritten, dass sie nun auch das Nachbarhaus bedroht.
Barmen. Sie gehören zu den ältesten Gebäuden an der Friedrich-Engels-Allee und stehen unter Denkmalschutz: die Fachwerkhäuser Nr.140 und 142. Eines von ihnen, die Nummer 140, ist inzwischen so stark verfallen, dass der Abriss unausweichlich scheint. Die Feuchtigkeit der unansehnlichen Ruine gefährdet mittlerweile auch das Nachbarhaus. Um zumindest dieses, das Fachwerkhaus Nr. 142, noch zu retten, hat die Stadt nun den Druck auf die Besitzerin beider Immobilien erhöht: Sie soll 142 so schnell wie möglich instandsetzen.
Wie die Untere Denkmalbehörde jetzt der Bezirksvertretung Barmen mitteilte, hat sie Ende November ein Anhörungsverfahren gegen die Besitzerin der beiden Häuser eingeleitet. Diese hat daraufhin erklärt: Sie hole Angebote ein, um das Haus Nummer 142 sanieren zu lassen. "Wir geben ihr zirka vier Wochen Zeit", erklärte Uwe Haltaufderheide, Leiter der Denkmalbehörde. Dann werde die Stadt nachhaken.
Sollte die Besitzerin der Häuser dann keine verbindlichen Schritte zur Instandsetzung einleiten, könnte die Behörde ihr beispielsweise ein Zwangsgeld auferlegen. Das Problem der Stadt ist allerdings: Letztlich kann sie keinen Besitzer eines denkmalgeschützten Hauses zu dessen Erhalt zwingen. Wenn dieser kein Geld dafür hat, kann die Stadt nichts unternehmen - außer selbst finanziell in die Bresche zu springen. "Das gibt der Haushalt nicht her", so Haltaufderheide.
Für das Haus Nummer 142 rechnet die Stadt mit Sanierungskosten im sechsstelligen Bereich. "Besonders im Obergeschoss sind bereits starke Schäden vorhanden." Durch die verfallene, aber baulich direkt verbundene Nachbarruine sickere beständig Feuchtigkeit in das Gemäuer. Die Besitzerin ist nach Auskunft der Stadt jedoch entschlossen, es zu behalten und wieder zu vermieten. Nach jahrelangem Leerstand ein ehrgeiziger Plan.