Erfolgsgeschichte auf dem Plateau

Das alte Bahngelände wird zur Topwohnlage. Im August eröffnet dort ein Kaiser’s.

Foto: Stefan Fries

Oberbarmen. Quartiere haben ihr Image, das sich oft schwer abschütteln lässt. So genießen Wichlinghausen und Oberbarmen bei Wuppertalern nicht den besten Ruf. Von der unvoreingenommenen Warte eines Außenstehenden klingt das Urteil oft weitaus positiver. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Entwicklung auf dem Bergischen Plateau zügig voranschreitet. Mittlerweile leben auf dem ehemaligen Gelände des Güterbahnhofs rund 300 Menschen. 700 sollen es nach gegenwärtiger Planung dereinst sein.

Foto: Uwe Schinkel

„Es ist einfach nett hier“, sagt Ute Lomberg, eine Bewohnerin der ersten Stunde. „Der Südteil, wo wir wohnen, ist bereits fertig bezogen. Der Nordteil ist schnell vorangekommen. Fast schon erschreckend“, ergänzt sie mit einem Schmunzeln. „Man sieht hier, dass Geld investiert wurde.“ Die Startschwierigkeiten seien längst vergessen.

Foto: Stefan Fries

Ausgerechnet im Vorzeigewohnangebot der Stadt gab es anfangs keine Telefonanschlüsse. „Da wurde aber alles getan, damit das schnell geregelt wird.“ Nach dem Richtfest für den Kaiser’s-Markt Mitte April sei auch absehbar, dass die Nahversorgungs-Lücke bald geschlossen wird. Ein Bonus sei natürlich die Toplage an der Nordbahntrasse. „Es ist schön grün.“ Einziger Nachteil: Die Trasse locke auch Leute an, so Lomberg, die das Schöne nicht zu schätzen wüssten. Müll und Hundehaufen würden zum Problem.

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Foto: Andreas Bischof

Olaf Geist von der Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG, die für die Vermarktung des riesigen Areals zuständig ist, zeigt sich sehr zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen. „Für Wohnungsbauprojekte hat die Aurelis nur noch wenige Restflächen zu verkaufen.“

Auch für ihn ist die Ansiedlung von Kaiser’s ein Meilenstein. Im August 2014 wird mit der Eröffnung der Filiale gerechnet, die sich in moderner Alu-Holz-Optik präsentieren wird. Auf etwa 800 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen 20.000 Artikel angeboten werden.

In dieser enormen Vielfalt steckt der eigentliche Lückenschluss. Discounter nämlich gibt es sehr wohl im Einzugsbereich des Bergischen Plateaus. Hingegen fehlt es an einem vielfältigen Sortiment an Qualitätsware. Und dieser Punkt ist besonders wichtig im Hinblick auf die Neubürger im Wohngebiet.

Die Möglichkeit, sich auf großer Fläche in modernem Gewand an den Kunden wenden zu können, ist auch für Kaiser’s der Motor für die Errichtung der neuen Filiale. Während sich das Unternehmen von älteren, beengten Standorten zurückzieht, hat es vor einer Weile in Langerfeld einen modernen Supermarkt eröffnet. Mit dem neuen Markt Am Diek werden es — 99 Jahre nach Eröffnung eines ersten Kaiser’s in Barmen — insgesamt sechs Wuppertaler Filialen sein.