Fördervereine retten Hottensteiner Gemeindesaal
Der Einsatz der Ehrenamtler macht die Nutzung des Raums an der kleinen Kirche überhaupt erst möglich.
Nächstebreck. 1600 Marmeladengläser haben die Mitglieder des Fördervereins Gemeindesaal Hottenstein vom Januar 2011 bis heute eingekocht. Beim vorweihnachtlichen Markt um die Hottensteiner Kirche, dessen Förderverein seit 2004 existiert und der durch Veranstaltungen zum Erhalt der kleinen Kirche in Nächstebreck maßgeblich beiträgt, kamen die „roten Trauben vom Nächstebrecker Berg“ zum Einsatz.
„Eine Woche vor dem Fest haben wir rund 100 Gestecke und Kränze gebastelt, die im Turm ausgestellt werden“, erzählte Annegret Oberbossel, erste Vorsitzende des Fördervereins Hottenstein Kirche. Die Arbeit der Ehrenamtler ist vielfältig. Zwei Vereine, der Förderverein Hottenstein Kirche und der Förderverein Gemeindesaal, sind nach Rückgang der Gemeindemitglieder und des Kirchensteueraufkommens in der Gemeinde bemüht, durch Spenden- und Veranstaltungseinnahmen Anschaffungen und Instandhaltungsarbeiten vorzunehmen. Neben einem neuen Teppich für den Kirchenraum sowie einer Ausstattung für Gemeindefeste, beispielsweise Stehtische, Kaffeecontainer oder Bräter, wurden etwa Anstricharbeiten im Innen- und Außenbereich der Kirche vorgenommen. Die marode Treppe von der Straße zur Kirche wurde zudem durch eine „funktionstüchtige und weniger gefährliche“ neue Treppe ersetzt.
Ohne den Einsatz der rund 400 Ehrenamtler in beiden Vereinen wäre die Mission zum Scheitern verurteilt. Zweck des Fördervereins Gemeindesaal sei dessen Förderung und Unterhaltung einschließlich der Zuwegung, wie Inge Kuhlmann berichtet. Mittelbeschaffung für Unterhalt und Instandsetzung des Saals zählten zu den vorrangigen Aufgaben, um ihn als kirchlichen Raum einerseits und Ortsmittelpunkt des Stadtteils andererseits zu erhalten. Traditionelle Veranstaltungen wie etwa das Erntedankfest oder die Kinderkirche gäbe es sonst nicht mehr.
Seit Februar dieses Jahres konnte der Gemeindesaal für zahlreiche Veranstaltungen vermietet und somit etabliert werden. So nahm etwa das Landes-polizeiorchester NRW hier eine neue CD auf, die Karnevalsgesell-schaft „Ehrengarde“ nutzte die Räumlichkeiten über eine Woche lang und das benachbarte Unter-nehmen „Coroplast“ mietete den Saal für eine Betriebsversammlung.
„Vor zwei Jahren haben wir 1000 Euro für neue Spielplatzgeräte hier auf dem Gelände gespendet“, berichtet Inge Kuhlmann. „Man muss ein Ziel haben und hier gibt es immer etwas zu tun“, sagt Kuhlmann weiter, die sich zurzeit mit der Wärmedämmung und Ausbesserung des Gemeindehausdaches beschäftigt. Und so konnte der vorweihnachtliche Markt in vollen Zügen genossen werden. Den Besuchern wurde von selbst entworfenen Stofftieren über Bastelarbeiten bis hin zu Schmuck oder farbenfrohen Bildern vieles geboten. Der Erlös des Festes kam selbstverständlich größtenteils dem Erhalt der Kirche Hottenstein zugute.