Frühstart in der Mählersbeck: Schwimmer auf der Sonnenseite
Das letzte städtische Freibad Wuppertals öffnete erstmals vor dem ersten Mai — und war gut besucht.
Mählersbeck. Dieses eine Mal meinte es die Sonne gut mit Wuppertal — und insbesondere mit dem Freibad Mählersbeck. Buchstäblich mit dem Eintreffen der allerersten Gäste dieses Jahres kam sie am Samstagmorgen hinter den Wolken hervor — und brachte den Schwimmern erträgliche Temperaturen mit. Das letzte verbliebene Freibad in städtischer Hand hatte in diesem Jahr extra früh geöffnet — erstmals konnten sich Abkühlungshungrige schon vor dem 1. Mai unter freiem Himmel an der Mählersbeck stürzen.
Thomas Koch, Bad-Leiter an der Mählersbeck, begrüßte am Samstag mit diesen Worten launig seine Badegäste.
Zwar lief der Betrieb etwas verhalten an, doch nach der ersten Stunde waren immerhin 30 Karten, darunter viele Saisonkarten, verkauft. „Ein frohes neues Jahr“, begrüßte Bad-Leiter Thomas Koch viele der ihm bekannten Gesichter. „Wir haben uns ja auch ein halbes Jahr nicht gesehen“, schmunzelte er — die meisten Gäste sind Stammkunden. „Die haben schon mit den Hufen gescharrt“, war sich Koch sicher.
Einer der Ersten im Wasser war Klaus-Dieter Elsberg. Als Nachbar des Bades kommt er seit drei Jahren regelmäßig zum Schwimmen und freute sich über den frühen Saisonstart: „Jetzt kann ich wieder jeden Morgen meine Runden drehen — denn draußen ist das etwas ganz anderes als im Hallenbad.“
Doch nicht nur Anwohner nutzen das idyllisch gelegene Bad. Henriette Knoll und Annette Sonneborn leben auf dem oberen Katernberg. „Nachdem die Mirke geschlossen wurde, kommen wir nun hierher“, meinten die beiden — und fügten hinzu: „Unsere Politiker gehen scheinbar nicht schwimmen, denn sonst hätten sie mehr Interesse daran, die Bäder zu erhalten.“ An der Mählersbeck gefällt ihnen besonders die Lage: „Hier scheint den ganzen Tag die Sonne auf das Wasser.“
Mittlerweile herrschte reges Kommen und Gehen im Bad, Jung und Alt zogen nebeneinander ihre Bahnen. Da die letzten Tage kühl waren, liegt die Wassertemperatur im Becken momentan bei gut 20 Grad — und auch die Liegewiese ist noch zu feucht für ein Sonnenbad. Für Annette Sonneborn und Henriette Knoll muss es nicht wärmer sein: „Zur Not ziehen wir halt zwei Badeanzüge an und schwimmen mit Mütze.“ Dazu wird es aber nicht kommen müssen. „Die Wassertemperatur wird sich noch auf 24 Grad erhöhen“, verspricht Koch. Nun hofft er auf warme Außentemperaturen für den Sommer — das Bad kann jeden Schwimmer gebrauchen.