Gesamtschul-Sanierung dauert länger

Die Erneuerung der Glasfassade der Gesamtschule Barmen soll erst im März 2018 fertig sein.

Foto: Anna Schwartz

Barmen. Die Sanierung der Glasfassade der Gesamtschule Barmen wird voraussichtlich drei Monate länger dauern als geplant. Statt Ende dieses Jahres soll nun im März 2018 alles fertig sein, teilte Thomas Lehn vom Gebäudemanagement der Stadt auf Nachfrage mit. Grund sei eine längere Wartezeit auf Glaselemente. „Wir haben uns noch anders entschieden und Glas mit einer höheren Durchwurfsicherheit bestellt“, erklärt Lehn die Verzögerung.

Nötig geworden war die Sanierung der Glasfassade durch einen „Konstruktionsfehler“, so Lehn. Dadurch sei immer wieder an wechselnden Stellen Wasser ins Gebäude eingedrungen. „An vielen Stellen standen Tonnen im Gebäude, um das Wasser aufzufangen, und zum Teil musste sogar schon das Parkett erneuert werden“, erinnert sich Lehn.

Die Arbeiten sind derzeit in vollem Gange. Die Baustelle war während der Sommerferien eingerichtet worden, seit eit dem Ende der Sommerferien wird gearbeitet. Der erste von vier Bauabschnitten ist abgeschlossen, am zweiten werde gerade gearbeitet, sagt Lehn. So wandert die Baustelle vom Eingang mit der Bibliothek bis hin zur Westseite, an die sich die Sporthalle anschließt.

Insgesamt werden 1420 Quadratmeter Glasfläche ausgetauscht. Dabei gehen die Arbeiter Stück für Stück vor. Ein Kran hebt die alten Elemente mit einem Saugnapf an, dann wird eine neue Unterkonstruktion aus Stahl eingesetzt, das neue Glas vom Kran aus mit dem Saugnapf wieder aufgesetzt und schließlich die 180 Sonnenschutz-Elemente inklusive Motor wieder montiert, erklärt Lehn. Dabei wird immer nur ein schmaler Streifen erneuert, damit zwischenzeitlich möglichst wenig offene Fläche entsteht. Die Arbeiter seien dabei in luftiger Höhe bis zu zehn Metern unterwegs — zum Beispiel die Maler, die der Stahlkonstruktion einen neuen Anstrich verpassen.

Die Arbeiten können auf diese Weise so geräuscharm erledigt werden, dass der Unterricht nicht gestört werde. „Wir haben jedenfalls noch nicht von Sorgen gehört“, sagt Lehn. Vorteilhaft sei dabei sicher auch, dass sich die Baustelle ja nur über der Pausenhalle befinde, nicht über den Räumen. In der Halle entstünden natürlich Platzeinschränkungen. Die Schüler müssten über die Galerie ausweichen. Allerdings blieben alle Räume zugänglich, sagt Lehn. Vor der Bibliothek sei im ersten Bauabschnitt ein Tunnel eingerichtet worden, ähnlich wird beim Mensaeingang vorgegangen. Dass die Arbeiten auch während der Schulzeit erledigt werden, sei bei einem so umfangreichen Projekt unvermeidlich, sagt Lehn. Kleinere Gebäudesanierungen an Schulen werden sonst ja schwerpunktmäßig in den Ferien erledigt.

Auch wenn die Bauarbeiten im März 2018 abgeschlossen sein sollten — das Thema könnte die Stadt auch noch über diesen Zeitpunkt hinaus beschäftigen. Denn nach wie vor befindet sie sich im mittlerweile 15 Jahre andauernden Rechtsstreit mit der Baufirma, wer wie viel an den Kosten der Sanierung übernehmen muss. „Wir sind der Meinung, die Firma muss den kompletten Austausch bezahlen“, sagt Lehn. Die Baufirma wolle dagegen nur für die konkret undicht gewordenen Stellen der Sanierung bezahlen. Die Undichtigkeiten seien aber an den unterschiedlichsten Stellen entstanden, sagt Lehn. Deshalb sei die gesamte Konstruktion fehlerhaft gewesen. Wie es auch ausgeht: Die Sanierung wird nun immerhin wohl günstiger werden als geplant: Statt der geplanten 1,5 Millionen Euro habe man nur 1,3 Millionen Euro ausgegeben, so Lehn.