Handwerk: Schatzkisten zum Üben
40 angehende Tischler haben sich mit einem Projekt auf die Gesellenprüfung im nächsten Jahr vorbereitet.
Barmen. Das Projekt lief unter dem Titel „Für meinen Schatz“: ein Mini-Gesellenstück für die 40 Auszubildenden des zweiten Lehrjahrs der Berufsschule der Tischler am Haspel in der Woche vor Beginn der Sommerferien.
Die sechs jungen Damen und 34 jungen Männer aus Wuppertal, Solingen und Remscheid hatten zwei Tage Zeit, ihr Werkstück zu planen, zwei weitere, um es fertigzustellen und schließlich einer dreiköpfigen Jury zu präsentieren.
Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, und so gab es einiges zu bewundern: zum Beispiel ein aus alten Büchern und Holz erstelltes Bücherbord, bei dem Deborah Weber sogar die alten Buchseiten lackiert und zur Auskleidung der beweglichen Lade genutzt hatte.
Oder der Teil eines Buchenstammes, den Philipp Czichon aufgeschnitten und mit einem Schrank-Innenleben versehen hatte. Vogelaugenahorn hatte Saskia vom Hagen für den Boden eines eleganten Kastens verwendet, und getreu der Schatz-Devise, hatte Vincent Kaufmann eine edle Schatzkiste mit goldenen Beschlägen gefertigt.
Dietmar Kunz, der für den Tischler-Nachwuchs zuständige Abteilungsleiter, über das Berufsschul-Projekt „Für meinen Schatz“
Seine Kenntnisse als „Elektro-Fachkraft“ nutzte Sven Schmidt-Soltau für eine Schlafzimmer-Deckenleuchte mit indirektem Licht, und das aus seinem schrottreifen Fiat 500 heraus geschweißten Bodenblech hatte Jakob Rössling in sein Sideboard integriert. Dafür belohnte ihn die Jury mit dem dritten Preis.
Die Jury entschied sich für Michael Zimmermanns schwarzen Sekretär als Sieger-Objekt vor dem Bücherbord von Deborah Weber.
Der für den Tischler-Nachwuchs zuständige Abteilungsleiter Dietmar Kunz und Berufsschullehrerin Antonilda Pölling beschrieben das Projekt so: „Das bereitet die Azubis gut auf die Gesellenprüfung in einem Jahr vor. Jetzt wissen sie, wie man ein Werkstück plant, fertigstellt und den Prüfern präsentiert. Nur mit dem Unterschied, dass in einem Jahr zwei Wochen Zeit für die rein handwerkliche Herstellung ist. In dieser Woche mussten sie damit in zwei Tagen fertig sein.“