Hochhäuser: Einige Eigentümer warten noch auf Gutachten

Laut Stadt gibt es bisher keine weiteren bekannten Sanierungsfälle.

Foto: Anna Schwartz

Barmen. Ob und wenn wie viele Hochhausfassaden in Wuppertal genauer unter die Lupe genommen werden müssen, steht noch nicht fest. „Ich gehe davon aus, dass uns das Thema noch einige Wochen beschäftigen wird“, sagt Jochen Braun, Ressortleiter Bauen und Wohnen. Mittlerweile sind alle Eigentümer der 70 Hochhäuser — also Häuser, die höher als 22 Meter sind — kontaktiert worden.

Nicht bei jedem Gebäude sei es direkt möglich gewesen, einen Kontakt zum Besitzer zu bekommen. Das letzte Schreiben ist laut Stadt am 3. Juli rausgegangen. 14 Tage haben die Eigentümer Zeit zu reagieren und zu erklären, welche Materialen verbaut wurden. Praktisch täglich gebe es Rückmeldungen, heißt es von der Stadt. Einige Besitzer haben sich aber auch nur eine Fristverlängerung erbeten, „um noch Gutachten einzuholen“. Bei einigen Immobilien wie zum Beispiel dem Sparkassenturm sei dagegen, so Braun, schon von vorneherein klar gewesen, dass kein Handlungsbedarf bestehe.

Im Fall des Hochhauses an der Hilgershöhe, dass sozusagen den Stein ins Rollen gebracht hatte, sind Stadt und Eigentümer darum bemüht, dass es eine schnelle Lösung geben wird. Nach dem Treffen in der vergangenen Woche hatte die Intown GmbH aus Berlin bereits ein Baugerüst an der Heinrich-Böll-Straße aufgebaut und betont, die Fassade zügig zu sanieren.

Intown hatte im Vorfeld allerdings im WDR auch angekündigt, rechtliche Schritte gegen die Stadt einzuleiten, weil man die Räumung des Gebäudes als unverhältnismäßig ansehe. Wuppertals Baudezernent Frank Meyer sah gegenüber der WZ dem aber gelassen entgegen — da auch die Stadt unter Umständen Forderungen an Intown habe. Diese Punkte seien beim Treffen in der vergangenen Woche allerdings kein Thema gewesen, sagt Braun. „Es ging um inhaltliche Fragen.“ Vorrangig sei jetzt die Sanierung, danach müsse man schauen, „wie wir mit verschiedenen anderen Fragen umgehen“.