Idylle an der Talsperre: Die alte Pumpstation wird verkauft

Die Stadtwerke verkaufen das renovierungsbedürftigeGebäude an den Meistbietenden.

Laaken. Eigentlich ist das Immobilienangebot eine Zumutung: Verkauft wird ein altes Haus ohne Heizung und funktionierende Wasseranschlüsse, dafür aber mit Denkmalplakette und jeder Menge Renovierungsbedarf. Außerdem sind einige bürokratische Hürden zu nehmen, bis der Käufer einziehen kann: Bei dem Gebäude handelt es sich um die ehemalige Pumpstation - mitten im Landschaftsschutzgebiet an der Herbringhauser Talsperre.

Doch gerade das macht das Kaufangebot offenbar attraktiv. Etliche Interessenten hätten sich bereits gemeldet, ist von den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) zu hören. Sie verkaufen die außergewöhnliche Immobilie an den Meistbietenden, der Mindestpreis liegt bei 42 000 Euro.

Das eingeschossige, fast quadratische Gebäude aus Ziegel und Bruchstein war seit seiner Errichtung im Jahr 1928 der Technik gewidmet: Viele Jahrzehnte wurde Wasser von der Unteren Herbringhauser Talsperre hoch zum Wasserwerk gepumpt. Das wurde vor gut 20 eingestellt, weil sich der Aufwand nicht mehr gelohnt habe, berichten die WSW. 2006 wurde die in den 1920er und 30er Jahren gebaute Staumauer der alten Sperre abgetragen - und die Pumpstation blieb übrig. Sie steht seit Ende 2004 unter Denkmalschutz.

80 Jahre nach seiner Entstehung soll das Gebäude nun veräußert werden und eine neue Nutzung erfahren.

Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun. Die ehemalige Pumpstation ist "altersbedingt in einem baulich ungenügenden Zustand", so die Beschreibung der WSW. In der Außenwand sind Stahlfenstern und Einfachverglasung, es fehlt aber nicht nur an Wärmedämmung. Wer das Häuschen kauft, muss Umbauten mit dem Denkmalschutz abstimmen. Was künftig entstehen soll, ist planungs- und bauordnungsrechtlich abzusegnen, ebenso sind Leitungs- und Fahrrechte zu beantragen. Es handele sich um ein sogenanntes privilegiertes Vorhaben für eine Wohn- oder kleine Gewerbenutzung, die sonst nie dort im Außenbereich genehmigt würde, so die Stadtwerke.