Jüngster Wupperpate: Voller Einsatz für saubere Flussufer

Mit 20 Jahren ist Dominik Korthaus der bislang jüngste Wupperpate. Er macht sich Sorgen um die Sauberkeit in seiner Heimatstadt.

Foto: Stefan Fries

Barmen. Dominik Korthaus lässt von der Dörner Brücke aus den Blick auf den Wupper-Grünstreifen schweifen, um am Ufer eine einsame Bierflasche und eine Fast-Food-Verpackung zu erspähen. Mit Gummistiefeln, Plastikbeutel und Schutzhandschuhen ausgestattet befreit er die Wiese wenig später vom unschönen Unrat. Der aufmerksame junge Mann ist nicht aus Zufall zur rechten Zeit mit der richtigen Ausrüstung vor Ort. Der 20-Jährige ist der jüngste von insgesamt 30 ehrenamtlichen Wupperpaten und sorgt seit Anfang des Jahres dafür, dass zwischen Adlerbrücke und Barmer Hauptkreuzung alles gesäubert und geordnet abläuft.

„Nicht immer ein einfacher Job“, verrät Dominik Korthaus und ergänzt, dass er sich so manches Mal zur falschen Zeit am falschen Ort wähnt. So trifft er auch immer wieder auf uneinsichtige Bürger, die auf die Vermüllung angesprochen schimpfen und ihr Fehlverhalten keinesfalls einsehen würden. „So manch einer fühlt sich dann von oben herab bestimmt. Dabei bin ich als ehrenamtlicher Bürger doch selbst einer von unten“, sagt Korthaus und gibt zu Bedenken, dass er im Gegensatz zum Ordnungsamt nicht befähigt sei, Verwarnungsgelder zu erheben. Dass Müll wieder mitgenommen, Zigarettenkippen nicht achtlos weggeworfen und Hundekot eingesammelt wird, sollte, so Korthaus, doch eigentlich im Interesse aller sein, doch sehe die Realität am Beer-Sheva-Ufer leider oftmals anders aus. Sogar Saufgelage und die damit verbundenen Hinterlassenschaften seien an diesem Ort der Wupper nicht selten.

In seiner unmittelbaren Wohnumgebung etwas für Natur und Gesellschaft zu tun, ist für Korthaus eine Herzensangelegenheit. Der Barmer beteiligt sich bereits seit drei Jahren an der Tagesaktion Wupperputz und kam Ende des Jahres kurzerhand auf die Idee, dauerhafte Verantwortung zu übernehmen. „Ich fahre hier oft mit der Schwebebahn drüber weg und sehe dann ganz genau, wo etwas liegengelassen wurde. Später komm ich dann vorbei, um es zu entsorgen“, erklärt Korthaus. Darüber hinaus verbindet der 20-Jährige, der demnächst eine Ausbildung zum Rechtsanwalt-Fachgehilfen beginnt, Besuche in der Innenstadt oder Treffen mit Freunden kurzerhand mit einem Abstecher ans Wupperufer. Ein Rucksack mit Entmüllungsutensilien hat er dann stets dabei und kommt so auf durchschnittlich zwei Reinigungsstunden pro Woche. „Es ist schön zu sehen, dass man mit so wenig Aufwand so viel bewirken kann“, findet der Barmer „Müll-Sheriff“.

Dabei ist die Wupperpatenschaft nicht die einzige soziale Wirkungsstätte von Korthaus. So ist der engagierte Bürger trotz seines jungen Alters zugleich auch bei den Bergischen Museumsbahnen sowie im Förderverein der Schwebebahn ehrenamtlich im Einsatz und als Mitglied der Julis zudem auch politisch aktiv. „Ich suche immer nach Möglichkeiten, mich einzubringen und will mich nicht darauf beschränken, irgendwo nur einfach Mitglied zu sein“, erklärt er.

Großen Handlungsbedarf sieht Kotthaus indes bei der Förderung des allgemeinen Umweltgedankens. „Ich erlebe durch meine Patenschaft, dass den Meisten die Umwelt ziemlich egal ist. Da herrscht leider vielfach die Ansicht: nach mir die Sinnflut“, macht sich der Wuppertaler Sorgen um die Zukunft seiner Stadt. Mit der öffentlichen Bereitstellung von Mülltüten könnte zukünftig ein Jeder zum Umweltsäuberer werden, findet Korthaus.