Krippenfiguren erreichen nach kleiner Odyssee ihr Ziel
Die Alte Kirche Langerfeld beerbt die Kreuzkirche. Die Figuren sind echte Kunstwerke.
Langerfeld. Die Krippe und Figuren der evangelischen Kirchengemeinde Langerfeld haben eine kleine Odysee hinter sich. Heute steht die nach-gestellte Weihnachtsszene in der 1786 fertig gestellten Alten Kirche in der Odoaker Straße. „Vor einem Jahr hatten wir die Idee, unsere kleine Krippe durch die heutige zu ersetzen und holten sie vom Dachboden“, erzählt Pfarrerin Katharina Pött, die seit Juni 2010 in Langerfeld „praktiziert“.
Ursprünglich waren die Figuren in der Adventszeit in der Kreuzkirche, die heute nicht mehr als Kirche genutzt wird, aufgebaut. Zwei der „Puppenmacher“ gehören heute noch dem Frauengesprächskreis der Gemeinde an und erinnern sich: „Fünf Frauen beschäftigten sich in unserem Frauenkreis unter Anleitung von Hiltrud Meusel, die heute noch als kreativer Kopf der Gemeinde gilt, mit der Herstellung von Pup-pen“, erzählt Marianne Schmidt. „Da haben wir uns überlegt, so etwas für die Krippenszene in größerem Format zu basteln“, ergänzt Ingeborg Heidtke.
Heraus kamen wunderschöne Rupfen-Puppen mit farbenprächtigen Kleidern aus Purpur, Samt und Seide. Rund fünfzig Zentimeter messen die Figuren aus Sackleinen, bei denen traditionell keine Gesichter gezeichnet sind. Die Hirten sind mit dekorativen Filzhüten, selbstgestrickten Hosen und Jacken sowie selbst genähten Hemden bekleidet.
Wuppertals schönste Krippen (2)
Mit Liebe zum Detail sind sie etwa mit Flöten aus Bambus oder hölzernen Wanderstäben bestückt. Nicht nur die Heiligen Drei Könige in ihren schillernden Samtumhängen, sondern auch die Tiere, etwa Schafe, Ochsen oder Esel, sind wahre Kunstwerke, die jeden Kirchenbesucher begeistern.
„Wir haben ungefähr zwei Jahre für die Fertigstellung aller Figuren benötigt“, berichtet Ingeborg Heidtke, die wie ihre Mitstreiterinnen viele eigene Ideen in das „Projekt“ eingebracht hat.
So wie Alfred Gersch aus der Leibuschstraße, der den aktuellen — es ist bereits der dritte — Stall in liebevoller Kleinarbeit aus Baumrinden, gestützt durch Sperrholz, mit Futtertrog und Stroh ausgelegt, zusammen gezimmert hat.
Ihre Reise von der Kreuzkirche über das Gemeindehaus Inselstraße zum Optiker Gamers, ja sogar bis zum Krippenmuseum an der holländischen Grenze endete zunächst auf dem Dachboden, ehe sie der Alten Kirche seit dem vergangenen Jahr in der Adventszeit neuen Glanz verleiht.