Mein Lieblingsplatz: Ein Ort der Erinnerungen und der Entdeckungen

Der Autor und Verleger Alfred Miersch liebt den Nordpark schon lange. Sein Hund zeigt ihm aber neue Facetten.

Foto: Stefan Fries

Barmen. Alfred Miersch steht mit dem Golden Retriever Cezar im Nordpark vor dem Denkmal mit dem Stück Schwebebahngerüst und schaut über das Tal. „Den Nordpark habe ich schon immer gemocht“, sagt er. „Aber mit dem Hund habe ich ihn so richtig erfahren.“ Der Nordpark, das ist seine Antwort auf die Frage nach seinem Lieblingsplatz.

Direkt am Nordpark wohnt er, in seinem Nordparkverlag bringt er Belletristik heraus. Er selbst schreibt Kurzgeschichten und Gedichte. Geboren ist er in Köln, Verlagskaufmann hat er gelernt. Als Verleger und Autor selbstständig, arbeitet er auch, seit über 25 Jahren, an der Uni, in der Einbandstelle.

Bei der Auswahl des Nordparks spielen zwei Dinge eine Rolle: seine Liebe zum Grünen und seine Liebe zur Bewegung. Gute Strecken legt er in der Stadt zu Fuß zurück, auch zur Arbeit. Dabei immer auf der Suche nach grünen Korridoren und ungewöhnlichen, schrägen Ecken. Und da hat Wuppertal ganz schön viel zu bieten.

Nordpark, das verbindet Miersch mit seinem Einsatz in der Altherren-Mannschaft bei Schwarz-Weiß auf Mallack. „Super Truppe, tolle Typen“, sagt er. Jetzt machen seine Bänder beim Kicken nicht mehr mit. Nordpark, das sind für ihn aber auch die Turmterrassen. „Da gab es mal den besten Bienenstich von Wuppertal.“ Im Nordstädter Bürgerverein ist er auch. „Erst mal einfach so als Mitglied. Aber bald steht die Rente vor der Tür. Dann, denke ich, werde ich mich da engagieren.“

Cezar, der Nachbarhund, der ein neues Zuhause brauchte, das Miersch ihm suchen wollte, Cezar, der dann blieb — Cezar hat ihm, der den Nordpark doch kennt, andere Facetten gezeigt. Miersch: „Nicht nur tagsüber ist der Blick über das Tal gigantisch. Auch nachts, wenn die vielen, vielen Lichter flimmern.“ Das erste Licht des Tages, der neue Schnee, das erwachende Frühjahr. Und neue Menschen lernt man kennen. Auf einmal ist Miersch, der sich in der vielfältigen Kulturszene des Tals bewegt, ein Hundemensch. Und findet sich im Gespräch mit anderen Hundemenschen wieder.

Nun ist aber genug, findet Cezar und orientiert sich in Richtung Freilaufgebiet. Miersch versteht. Sagt: „Wir sollten jetzt los.“ Hundeabenteuer warten. Und Menschenentdeckungen.