Nächste Station Rott — neue Räume für die Modellbahner
Der Modell-Eisenbahn-Club hat ein größeres Clubheim bezogen — und Hunderte Arbeitsstunden hineingesteckt.
Rott. Strom und Wasser fertig — wieder zwei Baustellen geschlossen“, ruft Udo Korte, stellvertretender Vorsitzender des Modell-Eisenbahn-Clubs Wuppertal (MEC), seinen Kollegen zu. In den Räumen des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Firma Didillon in der Eschenstraße 81 hat der MEC auf 300 Quadratmetern seit Januar gezimmert, gehämmert und gerackert. Nun ist sie fast fertig — die neue Modellbahn-Welt des engagierten Vereins.
„Unsere Frauen freuen sich, wenn wir endlich soweit sind“, sagt Dieter Bartelsperger, der gemeinsam mit seinen MEC-Freunden an 20 Samstagen über 1000 Stunden am neuen Clubheim gewerkelt hat. Nach zwölf Jahren Vereinsgeschichte auf Hatzfeld bieten die modernen Räume am Rott nun doppelt so viel Ausstellungsfläche.
In der großen Cafeteria hängt an der Memorien-Wand das älteste Erinnerungsstück des MEC: ein großes Foto einer Dampflokomotive der Baureihe 05, abgelichtet vom verstorbenen Carl Bellingrodt. Er war Gründungsmitglied des MEC und zugleich einer der berühmtesten Eisenbahnfotografen Deutschlands. Im 250 Quadratmeter großen Ausstellungsraum nebenan sind bereits drei Anlagen in den Spurweiten 0m und N sowie eine Märklin Spur 0 aus den 30er Jahren — eine echte Rarität — nahezu vollständig aufgebaut.
„Unser Ziel ist es, einen Querschnitt durch die verschiedenen Maßstäbe, Spurweiten und die Modellbahngeschichte zu präsentieren“, sagt Vorsitzender Andreas Hölschen.
Die H0-Großanlage, die H0m-Schmalspuranlage und die stadtweit bekannte Spur N-Anlage, die den Döppersberg der 80er-Jahre darstellt, befinden sich noch auf Hatzfeld. Sie werden erst in den kommenden Monaten installiert.
Offiziell eingeweiht wird das neue Clubheim beim traditionellen Pfingstfest — den Wuppertaler Modellbahntagen am 11. und 12. Juni. Neben eigenen Anlagen werden Modelle der Wuppertaler Stadtwerke und von Hermann Sandrock Wuppertals zahlreichen Eisenbahn-Fans präsentiert. Auch die seltene Mini-Eisenbahn der Spurweite Z, die betriebsbereit Platz in einem Koffer findet, ist dann wieder zu sehen. Und für kleine Besucher wartet im Außenbereich eine Dampfeisenbahn zum Mitfahren.
Was potenziellen Besuchern die Anfahrt erleichtert: Das neue Clubheim hat auch einen direkten Zugang zur Nordbahntrasse — und damit zu Wuppertals Eisenbahngeschichte. Entsprechend stolz sind die Modellbahner auf ihr neues Clubheim — zumal ein Ende der Arbeiten in Sicht ist. Andreas Hölschen: „Nach den Sommerferien werden wir unsere drei eigenen Anlagen von Hatzfeld zum Rott transportieren — dann haben wir´s geschafft.“