Nächstebreck: Kein Osterfeuer
Seit mehr als 30 Jahren kommen Besucher zur Ochsenwiese. Diesmal fällt das Fest aus.
Wuppertal. Zuerst war es ein nur kleines, familiäres Fest. Eine Handvoll rühriger Mitglieder der CDU-Nächstebreck hatte beschlossen, ein Osterfeuer zu organisieren und damit ihren Nachbarn und Freunden einen netten Ostersamstag zu bereiten. Mit Feuer, Würstchen und bunten Eiern.
Eine echte Erfolgsgeschichte: Das Osterfeuer fand in jedem Jahr mehr Anklang, "und das kleine Grüppchen der Feuer-Fans wuchs schnell auf 100 bis 150 Leute", erinnern sich Teilnehmer der ersten Stunde. Dann wurde das Fest immer größer, was auch daran lag, dass die Organisatoren auf die Idee gekommen waren, für das Osterfeuer schon Anfang Januar die ausgedienten Weihnachtsbäume im Stadtteil abzuholen. Mit dieser Aktion hat man in vielen Jahren nicht nur reichlich Brennholz, sondern auch jede Menge Sympathien gesammelt.
Zuletzt pilgerten an jedem Ostersamstag viele hundert Menschen auf den "Ochsenwiese" genannten Hang in Nächstebreck. "Es war mehr als nur ein Osterfeuer, es war ein gesellschaftliches Ereignis", ist von ganz unterschiedlichen Bewohnern des Wuppertaler Ostens zu hören.
Mehr als 30 Jahre gab es das Fest. Jetzt ist Schluss - zumindest wird es in diesem Jahr kein Osterfeuer geben. Hauptgrund für das künftige Entfallen des Fests seien Umweltschutzgründe gewesen, betont die CDU-Nächstebreck. Auch seien immer weniger Nächstebrecker zum Fest gekommen, sagen andere.
Doch da sei auch noch ein anderer Aspekt, ist von Organisatoren der ersten Stunde zu hören: "Es waren zuletzt einfach nicht mehr genügend Helfer da", sagt Herbert Schmitz vom Bracken, der selbst über Jahre mitgewirkt hat. "Das Osterfeuer hat immer sehr viel Arbeit gemacht." Arbeit, die von den Besuchern kaum bemerkt worden sei: "Die Weihnachtsbäume mussten zur Mählersbeck gebracht und dort aufgeschichtet werden", berichtet Herbert Schmitz. Wegen sich einnistender Tiere sei es erforderlich, den "Baum-Berg" in der Folge regelmäßig umzuschichten.
Am Osterwochenende mussten die vielen Bäume mit mehreren Traktoren hinauf zum Nächstebrecker Berg gefahren und für das Osterfeuer aufgeschichtet werden: "Das alles war ein enormer Kraftakt", sagt Herbert Schmitz. Zuletzt seien es immer weniger und immer ältere Helfer gewesen. Dass diese Tradition nun nicht fortgesetzt werden könne, sei natürlich bedauerlich, findet Herbert Schmitz. "Mich stimmt das sehr traurig", sagt auch Hermann-Josef Richter, einer der Initiatoren des Osterfeuers.
Doch es gibt vielleicht auch eine gute Nachricht: Denn im nächsten Jahr könnte sich womöglich die Freiwillige Feuerwehr Nächstebreck engagieren, so hofft zumindest Herbert Schmitz.