Wuppertal Oberdörnen: ADFC wünscht sich Öffnung für den Radverkehr

CDU und SPD hatten den Vorschlag der Verwaltung zuletzt abgelehnt.

Foto: Andreas Fischer

Zentrum. Ein Loch auf der Wuppertaler Landkarte der Fahrradwege: Das ist nach Ansicht von Lorenz Hoffmann-Gaubig vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) der Alte Markt. Die B7 sei für Radfahrer zu gefährlich und eine andere direkte Strecke außer der Trasse gebe es nicht, um legal von Westen nach Osten zu gelangen, meint er. Deshalb spricht sich der Rad-Lobbyist für eine Öffnung der Einbahnstraße Oberdörnen zwischen Zur Schafbrücke und Steinweg aus. Diese Lösung hatte die Verwaltung dem zuständigen politischen Gremium jüngst vorgeschlagen. Doch in der letzten Sitzung des Verkehrsausschusses hatten CDU und SPD die beidseitige Öffnung der Straße für Radfahrer abgelehnt. Es wurde hitzig diskutiert. Deshalb gab es jetzt einen Ortstermin zwischen Lorenz Hoffmann-Gaubig und dem Ausschussvorsitzenden Sedat Ugurman (SPD). Dieser hatte in der Sitzung auf die anliegende städtische Kita verwiesen, für die der zweispurige Radverkehr gefährlich sein könnte. Beim Gespräch vor Ort betonte Ugurman zudem die Gefahr für Radfahrer, die nach rechts auf den Steinweg abbiegen wollen.

Dass Radler schon jetzt den Oberdörnen gegen die Einbahnstraße nutzen, und offenbar gar kein Problem mit dem Abbiegen haben, zeigte — eher unfreiwillig — ein Mitglied des Stadtrats. Er brauste mit seinem Fahrrad während des Ortstermins an den Gesprächspartnern vorbei Richtung Steinweg, nahm schwungvoll den Bürgersteig mit und fuhr — weil gerade kein Auto kam — direkt auf die Linksabbiegerspur. Lorenz Hoffmann-Gaubig sah sich bestätigt: Eine legale Lösung muss her. „Wir sprechen in unserem Arbeitskreis mit der Verwaltung schon seit vier Jahren über dieses Thema“, sagt er. Der Oberdörnen sei ein Kompromiss, da eine Öffnung der Bleicherstraße aus Sicht der Verkehrsplaner und auch aus finanziellen Gründen nicht möglich zu sein scheint. Für den Verkehrsausschuss sei diese Diskussion allerdings neu, erklärte hingegen Sedat Ugurman. Deshalb wolle er nun einen Ortstermin für seinen Ausschuss mit der Verwaltung initiieren. „Wir finden eine Lösung“, gibt sich der Politiker zuversichtlich.