Posaunenchor zwischen Beethoven und Bond
Der Posaunenchor des CVJM Langerfeld begeistert im voll besetzten Saal Am Hedtberg das Publikum.
Langerfeld. Mit solchem Andrang an einem Sonntagmorgen hatte der Posaunenchor des CVJM Wuppertal-Langerfeld eine Gewissheit auf seiner Seite: Er wird geliebt. Im voll besetzten Saal des CVJM Am Hedtberg warf Dirigent Gerhard Finkenrath einen nur kurzen Blick zurück auf die lange Geschichte des Orchesters, um sich vielmehr der Losung zuzuwenden: „Meine Kraft ist in den Schwachen.“
Die christliche Ausrichtung des Posaunenchors hat ihre Berechtigung. 1862 gegründet, ist er schließlich nur ein Jahr jünger als der CVJM Langerfeld selbst. Nun also war Anlass für ein Festkonzert zum 150-jährigen Bestehen. Immerhin zweieinhalb Stunden schenkte der Posaunenchor seinem Publikum. Dabei erfreute er auch mit aufschlussreichen Zwischenansagen zum Programm.
Dass Heinz Erhardts Dichtung herangezogen wurde, um Beethovens Totenmaske zu beschreiben, verwies auf die durchweg gebotene Leichtigkeit. Sie gestattete sogar ein Beethoven-Potpourri samt Elise und dem Yorck‘scher-Marsch.
Abwechslungsreichtum und damit verbundene Kurzweil machten die Matinee zum Vergnügen, wobei die überzeugendsten Darbietungen im Bereich von Jazz und Filmmusik lagen. Vor allem der Streifzug durch James Bond-Themen wurde mit Bravour gemeistert.
Für „St. James Infirmary“, dem Klassiker von Joe Primrose, schmückte sich die Combo des Posaunenchors mit Zylindern. Die Kostümierung indessen machte besonders deutlich, dass das Orchester nicht gerade reich mit Nachwuchsmusikern ausgestattet ist. Insofern ergeht zum 150. Geburtstag der eindringliche Ruf an alle musikalisch begabten Interessenten, bei den Proben einfach mal vorbeizuschauen.