Prozess: 24-Jähriger gesteht Angriff mit Hantel
Der Angeklagte habe nach einem mehrtägigen Trinkgelage auf das Opfer eingeschlagen.
Barmen. Der 24 Jahre alte Wuppertaler, der sich seit Mittwoch wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten muss, hat ein Geständnis abgelegt. Er gab zu, am 17. August vorigen Jahres einen Bekannten lebensgefährlich mit einer Hantel verletzt zu haben.
Die Tat stand am Ende einer mehrtägigen Feier-Orgie, berichtete der Angeklagte, der seit seinem zwölften Lebensjahr in Deutschland lebt. So habe er am Freitag, den 15. August, nach der Arbeit gegen 14 Uhr angefangen, mit Nachbarn Alkohol zu trinken. Dann sei man gemeinsam zum Wichlinghauser Markt gezogen, ein Treffpunkt für ihn wie das spätere Opfer. So habe man sich auch an jenem Freitag dort getroffen, habe zusammen Bier und Wodka getrunken und beschlossen, später eine Bar am Berliner Platz zu besuchen.
Bis zum nächsten Morgen habe man zusammen gezecht, berichtete der Angeklagte. Nach nur drei Stunden Schlaf sei man am Samstagmittag wieder zum Wichlinghauser Markt gegangen, wieder habe man Alkohol getrunken. Gegen die Müdigkeit habe man zusätzlich Ecstasy genommen.
Zurück in der Wohnung seines Freundes an der Oststraße habe man weiter gefeiert - es war inzwischen der 17. August und der Geburtstag des Angeklagten.
Der Gastgeber habe ihn plötzlich angegriffen, sagte der Angeklagte. Er habe seinen Freund zu Boden gestoßen, aus Angst eine Hantel genommen und diese dem anderen wie im Rausch mehrfach auf den Kopf geschlagen. "Ich frage mich jeden Tag, warum ich das getan habe, aber ich kann es mir nicht erklären", erklärte der 24-Jährige. Weiter gab der Mann an, der derzeit im Sicherheitstrakt der JVA sitzt, er habe nicht gewusst, was er tun soll, nachdem das Opfer Blut überströmt am Boden gelegen habe. Statt einen Notarzt zu rufen, habe er etwas in der Wohnung aufgeräumt.
Das Opfer erlitt lebensgefährliche Hirn-Verletzungen und wird neurologische Defizite zurückbehalten. Der Prozess wird fortgesetzt.