Spannender Blick hinter die Kunst-Kulissen
Wuppertaler Stadtrundgänge bieten Innenansichten verschiedener Ateliers.
Oberbarmen. „Es ist unglaublich, wie viele kleine Künstlerateliers es hier in der Ecke gibt“, sagt Angela Schiefer — begeistert von der scheinbar grenzenlosen Kreativität, die sich hinter den grauen Fassaden verbirgt: „Wir waren in einem Haus, in dem 30 Künstler ihre Ateliers haben und alle an ganz unterschiedlichen Projekten arbeiten.“
Ein vierstündiger Stadtrundgang durch Oberbarmen und Wichlinghausen, unter dem Motto „Barmer Ateliers — Künstler öffnen ihre Arbeitsräume“, liegt hinter Schiefer und etwa 15 weiteren Kunst- und Kulturinteressierten. Mit auf dem Programm standen die Buchbinder Roger Green und Sabine Langenberg-Green, der Maler und Zeichner Eberhard Bitter, das Künstlercafé K 1 und das Grafikatelier „Syngraph“ von Peter Paulus und Stephan Werbeck. Besonders beeindruckt haben Schiefer auf ihrem ersten Stadtrundgang die Gemälde und Zeichnungen von Eberhard Bitter: „Ein wenig erinnern mich die Körper an die Körperwelten von Gunther von Hagens. In Gesprächen mit dem Künstler erfuhren wir dann, dass er Tänzer beobachtet, um ein Gefühl für die Komposition und Bewegungen der Körper auf seinen Bildern zu bekommen.“
Ein weiteres Erlebnis waren die Radierungen, zu denen sie im Grafikatelier „Syngraph“ mehr erfuhren. Denn die werden nicht, wie der Name vermuten lässt, mit Kohlestift gemalt und radiert, sondern entstehen durch ein grafisches Tiefdruckverfahren. „Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Künstler arbeiten und mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Das sind spannende Orte, wo man sonst nicht so schnell hinkommt“, weiß Eva Möller.
Einen Tag vor der Vernissage zu „Auto Ende“ in der Schwarzbach-Galerie darf die kleine Gruppe einen Blick auf die Fotografien des Kölner Künstlers Dieter Klein werfen. Die Galerie bildet damit den krönenden Abschluss. „Die Bilder zu Auto Ende entstanden auf alten Auto-Friedhöfen, die mittlerweile gesperrt oder geräumt wurden“, erklärt Schwarzbach-Galeristin Barbara Binner. Das mache die Bilder auch zu etwas Besonderem, denn sie erzählen eine Geschichte, die nicht mehr existiere.
“ Informationen zum Kulturprogramm der Stadt erteilt das Wuppertaler Touristikbüro unter Ruf 563227 oder online.