Wanderung durch die Wichlinghauser Nacht

Der Bergische Geschichtsverein lockte mit ungewöhnlicher Führung.

Foto: Stefan Fries

Wichlinghausen. „Sie werden viel erleben und Wichlinghausen aus einer anderen Perspektive kennenlernen.“ Mit diesen Worten begrüßt Heiko Schnickmann, Stadtführer des Bergischen Geschichtsvereins, die 22 Teilnehmer, die sich auf dem Gelände des alten Bahnhofs eingefunden haben. Rund vier Stunden soll die Tour dauern, die von der Nordbahntrasse bis zum Klingelholl und zurück führt.

Die Führung ist eine Generalprobe im Rahmen der neu entwickelten Barmer Tourismusrouten des Bergische Geschichtsvereins (BGV). Während die Gruppe durch das nächtliche Wichlinghausen wandert, entdeckt sie viele geschichtsträchtige Gebäude, wie die im Jugendstil erbaute Garnfabrik, die Emil Flüs im Jahre 1906 gründete. „Die Verzierungen sollten zeigen, dass der Industrielle nicht nur Geld, sondern auch Stil hatte“, erläutert Schnickmann. Auch die alten Häuser an der Eylauer Straße sind mit der Textilindustrie verknüpft. „Hier waren ab dem 18. Jahrhundert Gerber und Textilverarbeiter ansässig. Sie können froh sein, dass sie nicht hier waren, als die Häuser gebaut wurden, denn es stank entsetzlich“, erläutert der Historiker.

Die Teilnehmer, die Schnickmann durch das nächtliche Wichlinghausen folgen, lernen viel. „Ich finde es total klasse, sehr lehrreich und interessant. Und man merkt, wie viel der Stadtführer in diesem Gebiet weiß und wie viel Spaß er an der Materie hat“, sagt Kai Schumann.

Auch Teilnehmerin Daniela Heller, die seit einem Jahr im Stadtteil wohnt, gefällt die Veranstaltung: „Es ist perfekt, einfach mal was anderes. Es ist schön, die Geschichte von Wichlinghausen kennenzulernen.“

Wer Lust hat, zu mitternächtlicher Stunde mehr über die Geschichte und Architektur seines Wohnorts zu erfahren, hat am Samstag, 24. Januar, um 23 Uhr noch einmal die Gelegenheit dazu. Tagsüber wird die Tour am 15. Februar angeboten. Treffpunkt ist der Bahnhof Wichlinghausen. Mehr Infos unter Telefon 524467.