Bauprojekte Anwohnerkritik an Plänen für den „Flat-Tower“ am Christbusch

Hesselnberg · Initiative Aufbruch Hesselnberg lud zur Diskussion ein. Anwohner sind entsetzt über die Pläne für die Bauprojekte am Christbusch.

Der Bau des Flat-Tower erregt die Gemüter.

Foto: BAUTAL Architekten Part mbB

Die beiden Bauvorhaben am Christbusch sind am Mittwochabend bei einer Online-Diskussion der Initiative Aufbruch Hesselnberg auf ein geteiltes Echo gestoßen. Das Vorhaben der Bonafide GmbH, die auf dem Gelände der ehemaligen Witte-Fabrik ein siebengeschossiges Gebäude mit rund 130, in der Mehrzahl altersgerecht gestalteten Wohnungen plant, stieß auf grundsätzliche Zustimmung, wohingegen das Projekt der Bautal GmbH deutliche Kritik erntete. Ihr knapp 22 Meter hohes Gebäude, das unter dem Titel „Flat-Tower“ firmiert, fand bei Anwohnern und Verantwortlichen der Initiative keine Zustimmung.

So verwies Axel Frevert als Vertreter der Initiative Aufbruch Hesselnberg im einleitenden Vortag zu den geplanten Bauprojekten im Quartier darauf, dass der Wohnturm mit seinen bis zu 16 Wohnungen „keinen unmittelbaren Nutzen“ für den Stadtteil habe und sich „nicht ins Umfeld“ am Christbusch einfüge. Überdies führe der Bau zu einer „Abwertung“ des Geländes am Unterbarmer Friedhof.

Die Pläne zur Bebauung des alten Witte-Areals seien dagegen sinnvoll, weil dadurch wieder „mehr Leben“ im Stadtteil einziehe und zudem ein brachliegendes Gelände belebt werde, sagte Frevert, der auch Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Barmen und Mitglied im städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen ist. Die alte Witte-Fabrik sei leider „nicht mehr zu retten“.

Mit seiner Kritik am „Flat-Tower“ stieß Frevert auf offene Ohren. Ein Anwohner sagte, man sei von den Plänen „alles andere als begeistert“. Es sei „nicht plausibel“, warum ein zunächst an dem Standort geplantes Bauvorhaben verworfen wurde, damit dort nun ein offenbar deutlich größeres Projekt realisiert werde. Es sei fraglich, ob es einer solchen „Landmarke“ an dieser Stelle bedürfe. 

Vorgehen ist laut Anwohner
„ein Schlag ins Gesicht“

Ein weiterer Anwohner monierte, dass die Verantwortlichen der Bautal GmbH im Zusammenhang mit ihren Plänen zunächst von einem Nachhaltigkeitsprojekt gesprochen und die Dimensionen des Bauvorhabens eher kleiner gezeichnet hätten. „Nun geht das in eine ganz andere Richtung“, sagte er. Dieses Vorgehen empfinde er als „Schlag ins Gesicht“.

Die Anwohner und Quartiersvertreter wollen nun ihre Einflussmöglichkeiten nutzen und ein Wörtchen in der Sache mitreden. Rainer Widmann (Grüne), der ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen sowie beratendes Mitglied im Gestaltungsbeirat ist, konnte die Befürchtungen zumindest insoweit etwas mildern, als er darauf hinwies, dass die Planungen für den Wohnturm noch ganz am Anfang stünden. Bislang gebe es lediglich einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan. Die Bürger hätten noch ausreichend Möglichkeit, sich in die Diskussion einzubringen.

Grünen-Kollege Frevert wies darauf hin, dass man über die Bezirksvertretung Barmen einen Termin beantragt habe, um sich die Planungen für den „Flat-Tower“ einmal vor Ort anzusehen und schildern zu lassen – sofern und sobald das die Corona-Situation wieder erlaube. Es sei „entscheidend, dass man sich das wirklich ansieht“, sagte er.