Geschäftsidee Nach „My Cocktail-Taxi“ kommt jetzt auch „My Eis-Taxi“
Barmen · Statt Cocktails gibt es jetzt auch Eis per Express. 37 Millionen Kreationen sind mit Saucen und Topppings möglich.
In der Corona-Pandemie gilt der Lieferservice als Gewinner. Supermärkte bieten an, den Einkauf nach Hause zu bringen, Pizza- und Dönerbuden machen das schon länger. Seit Freitag ist in Wuppertal noch ein weiterer Bringdienst dazugekommen: „My Eis-Taxi“, ein Lieferservice für Eis. Enyonam Sefouh hofft, eine Marktlücke zu schließen. Erfahrung hat er seit zehn Jahren mit „My Cocktail-Taxi“, einem Lieferservice für Cocktails, gesammelt.
Das Eis-Taxi wollte er schon vor ein paar Jahren starten, als in der Pandemie der Lieferservice „durch die Decke ging“, setzte er seinen Plan um. Die etablierten Eiswagenbesitzer wollten von der Idee nichts wissen. „Die fahren ihre Straßen ab. Wenn man sie verpasst, hat man Pech gehabt“, sagt Sefouh.
Das „My Eis-Taxi“ kommt nur auf Bestellung, so dass Eisliebhaber unabhängig von den Routen und Zeiten des Eismanns sind. „Ich finde es unflexibel, wenn man nur um 14.30 Uhr ein Eis bekommt, aber nicht mehr um 18 Uhr“, sagt er. Aktuell fahren zwei Eis-Taxis im Umkreis von fünf bis sechs Kilometer um den Loh. „Ab Ende April haben wir insgesamt vier Fahrzeuge, dann können wir auch Vohwinkel, Cronenberg und Ronsdorf komplett ansteuern“, sagt Sefouh, der mit zwei Wagen gestartet ist.
„Der Start am vergangenen Wochenende war gut, obwohl das Wetter nicht so gut war“, sagt er.
Die Eisbecher heißen „Erdbeerliebe“, „Freches Einhörnchen“ oder „Krasser Nussbecher“. „Wir wollten nicht den alteingesessenen Amarena-Becher auf der Karte haben, sondern uns mit trendigen Kreationen abheben“, sagt Sefouh. Die Preise liegen bei 5,90 Euro pro Eisbecher. „In der Stadt bekommt man keinen Eisbecher unter sechs Euro“, sagt er.
Eisbecher zum Zusammenstellen mit zahlreichen Zutaten
Wer unter den 18 verschiedenen Eisbechern von „My Eis-Taxi“ nicht fündig wird, hat mit dem „Customizer“ die Möglichkeit, selbst eine von „37 Millionen verschiedenen Eisbechern“ zusammenzustellen. Das Prozedere erinnert an Frozen Yogurt, der mit zahlreichen Toppings garniert wird. Bei „My Eis-Taxi“ stehen verschiedene Eissorten von Schokolade bis Mango zur Auswahl, hinzu kommen verschiedene Größen, mit oder ohne Sahne, 15 verschiedene Saucen und 22 Streusel-Toppings. Obendrauf kann man noch Toffifees, ein Bounty oder eine Yogurette packen.
Cocktails seien aufgrund des Alkohols für viele Menschen keine Option, sagt Sefouh: „Bei den Cocktails haben wir 50 000 potenzielle Kunden, bei Eis sind es 250 000.“
„Geschäftlich ist es eine gute Idee“, findet Bezirksbürgermeister Thomas Kring. Unter Nachhaltigkeitsaspekten sieht er das Konzept kritisch. „Mehr Verkehr tut der Stadt nicht gut“, sagt er. Auch die Konkurrenz zum stationären Einzelhandel sieht er kritisch. „Die Auswirkungen der Pandemie machen den Quartieren jetzt schon zu schaffen“, sagt er. Deshalb mache er „ein paar Fragezeichen dahinter“.
Marie Hans, Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Wuppertal, findet es eine schöne Idee, vor allem habe das „My Eis-Taxi“ ein gutes Marketing. „Was einige nicht wissen ist, dass viele Eiswagen kommen, wenn man sie anruft“, sagt sie.