Veranstaltung des Quartiersbüros in Wichlinghausen Wettlauf auf der Treppe Elbersstraße
Wichlinghausen · Am Samstag wird das markante Bauwerk eingeweiht: Zuvor gab es an der Treppe Elbersstraße einen sportlichen Wettkampf.
Bekanntlich ist Wuppertal reich an Treppen. Mag die Topografie auch Tücken haben: Charmant und manchmal bunt meistert sie die zahlreichen Steigungen. Die neu gestaltete Elberstreppe in Wichlinghausen ließ sich jetzt auf besondere Art erkunden – beim sportlichen Lauf die Stufen hinauf.
Vor einigen Monaten hat der Künstler Robert Kaller der Treppe von der Wichlinghauser Straße zur Elberssstraße ein neues Gesicht gegeben: Jede Stufe schmückt jetzt mosaikartig ein individuell zusammengesetztes Feld; das vielfarbige Band zieht sich weit hoch Richtung Nordbahntrasse. Auf dem Weg liegt links der Spielplatz Giesenberg. Die Neugestaltung ist ein Format des Förderprojekts Soziale Stadt. Lukas Meier vom Quartiersbüro Wichlinghausen sagt: „Mit dem Lauf wollen wir die Treppe einweihen. Und erreichen, dass die Wichlinghauser sich freuen.“
Seit Montag ist das Quartiersbüro hier vor Ort. Wer vorbeikommt, wird freundlich auf die Aktion angesprochen und gefragt, ob er sich am Lauf versuchen mag. Nach dem Eindruck von Freitagvormittag zu urteilen, sind die Leute trotz enormer Hitze zumindest aufgeschlossen: Ein Junge scheint interessiert, muss aber zum Arzt, ein Mann zeigt bedauernd auf seinen verletzten Fuß. Zwei Jugendliche winken zwar gleichfalls ab, haben sich aber längst bewiesen: Sie haben an einem der Vortage schon mitgemacht.
Aktion soll zu einem besseren
Image für das Quartier beitragen
Der Ortsteil hat mit Imageproblemen zu kämpfen; die Aktion soll ein anderes Licht auf die Gegend werfen. Hübsche Treppen gegen Klischees: Das ist im Tal ein erprobtes Konzept. Die Aufgänge an der Gathe zum Ostersbaum dürften längst Instagram-Hits sein, einer wird auf einer Internetseite sogar zu den schönsten Treppen der Welt gezählt. Insgesamt teilgenommen hatten bis Freitagvormittag laut Meier an die 50Personen. Um die 20 Sekunden brauchten einige, ein Junge sei aber mit beeindruckenden 12,03 Sekunden nahezu unschlagbar.
Natürlich ist das Ganze spielerisch gemeint, aber im Selbstversuch packt doch der Ehrgeiz. Die Stiege vor Augen, melden sich beim Berichterstatter strategische Erwägungen: Nimmt man zwei Stufen gleichzeitig oder doch jede einzeln? Was sich erübrigt, sobald man sich per Ruf „Elberstreppenlauf!“ selbst den Startschuss gegeben hat: Schier instinktiv will der Körper spürbar die Zweier-Variante. Helfen tut es wenig, 25:34 Sekunden zeigt am Ende der Tacho. Und als Ausrede dafür, dass man mehr als doppelt so lange brauchte wie der Rekordhalter, bleibt nur die Hitze.
Bekannt im Stadtteil, das merkt man, ist die Treppe schon geworden; es fehlte nur die „offizielle“ Eröffnung. Auch wenn die Laakmanns nicht unmittelbar hier wohnen, haben sie den bunten Zuwachs im Stadtteil schon oft gesehen. Vorbei kommen auch Kinder vom CVJM Oberbarmen, und die Erzieherinnen um Johanna Stärker bestätigen: „Den Spielplatz oben steuern wir zwar eher auf anderer Route an. Aber die Treppe kennen wir.“