Zerstörungswut am Berliner Platz

Das Mobiliar einer Eisdiele wird immer wieder demoliert.

Oberbarmen. Es ist die Sinnlosigkeit, die Isabell Hanisch aufregt. Seit sieben Jahren betreibt sie die Eisdiele Barocco am Berliner Platz. Jetzt sprach sie mit der WZ über die Probleme des Stadtteils und über die sinnlose Zerstörung ihres Mobiliars.

Die Tische und Stühle im Außenbereich ihres Eiscafés werden abends angekettet und so gegen Diebstahl geschützt. Die Ketten helfen allerdings nicht gegen die Zerstörungswut. „Besonders an den Wochenenden ist es schlimm“, sagt Hanisch. Immer wieder werden die Tische und Stühle umgeworfen, so dass es aussieht wie auf einem Schlachtfeld.“ Noch ärgerlicher ist es, wenn Teile des Mobiliars komplett zerstört werden: Wenn die Mitarbeiter des Eiscafe montagmorgens zur Arbeit kommen, finden sie oft Stühle vor, deren geflochtene Sitzfläche offensichtlich mit einem Messer aufgeschnitten wurde.

Isabell Hanisch betont, dass sie die „üblichen Verdächtigen des Stadtteils“ nicht für die Täter hält. „Die Dauertrinker auf dem Berliner Platz machen das nicht. Denen habe ich sogar schon mal gesagt, dass sie ein Auge auf unsere Einrichtung haben sollen.“ Auch Bernd Schäckermann hat mit den „Tagestrinkern“ nur gute Erfahrungen gemacht. Der Leiter des CVJM Oberbarmen veranstaltet Spielnachmittage für Jugendliche auf dem Berliner Platz und bestätigt: „Wir hatten nie Probleme mit diesen Leuten.“

Isabell Hanisch kennt hingegen Probleme mit den „Tagestrinkern“: „Es ist ärgerlich, dass ich im Sommer spätestens um 22 Uhr schließen muss. Denn dann beginnen hier die Schlägereien.“ Ein weiteres Problem sei die Verrichtung der Notdurft der Dauergäste auf dem Berliner Platz. „Die Stellen sich immer direkt hier ans Wupperufer. Das sehen unsere Gäste dann durchs große Fenster — kein schöner Ausblick.“