Cronenberger Naturfreunde suchen dringend Nachwuchs

Der Club hat ein schmuckes Vereinshaus — aber kaum junge Mitglieder.

Foto: Andreas Fischer

Greuel. Das Wetter meinte es nicht ganz so gut mit den „Naturfreunden“. Am Samstag hatte die Sektion Cronenberg zu ihrem traditionellen Hüttenfest eingeladen, zu dem am Morgen die Besucher wie auch leichter Niederschlag auf dem idyllisch gelegenen Gelände am Greuel eher spärlich herein „tröpfelten“. Das änderte sich im Laufe des Tages aber zum Glück für die Organisatoren und Mitwirkenden an den Imbiss- und Getränkeständen. Der Regen ließ nach, und der Besucherstrom schwoll an. Und mit ihm die Begeisterung über den Solinger Shanty-Chor und anschließend den Cronenberger Männerchor.

Das hatte man auch verdient, denn bei den Naturfreunden ist — wie der Name schon sagt — alles Natur und ausgesprochen lecker. Egal, ob es die selbst gebackenen Kuchen oder die rustikalen „Kottenbuttern“ sind, und die Stimmung ist ausgesprochen familiär, so richtig zum Wohlfühlen, was auch Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé bei ihrer Stipp-Visite bestätigte.

Naturfreunde? Womit beschäftigen die sich eigentlich? Bernd Kruse, seit zwölf Jahren Vorsitzender des nun 91 Jahre alten Vereins, erklärt: „In erster Linie wandern wir und bewegen uns in der freien Natur. Und zwar jeden Mittwoch von den verschiedensten Punkten aus.“

Hierzu hat Wanderwart Klaus Otto einen exakten Plan erstellt. Gemeinsam wird die Umgebung erkundet. Seniorengerecht, versteht sich, denn die rund 120 Mitglieder haben zum großen Teil die 50 schon hinter sich gelassen, wobei das älteste Mitglied, Ruth Franke, mit stolzen 87 Jahren immer noch fleißig dabei ist. „Auch wer kein Vereinsmitglied ist, kann mitwandern und sich bei Klaus Otto unter Telefon 470895 anmelden“, sagt man bei den Naturfreunden, die dringend Nachwuchs suchen.

Ein echtes Schmuckstück ist sicherlich das Vereinshaus am Greuel unterhalb der Berghauser Straße. Grün, wohin das Auge schaut, und mittendrin das Gelände mit Grillecke und Kinderspielplatz, das sich für naturverbundene Festivitäten bestens eignet. „Unser Vereinshaus ist am Wochenende bewirtschaftet und vor allem gut besucht, wenn die Museumsbahn fährt“, so Bernd Kruse. „Dann kann man hier wunderbar Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen“ bestätigt Ursula Abé.

Nicht nur essen und trinken, auch Übernachtungen in einfachen Zimmern sind möglich. „16 Schlafplätze haben wir hier auf dem Gelände. Mitglieder zahlen elf Euro, die anderen 14 für die Übernachtung.“ Die günstige Herberge wird während der Woche übrigens auch gern von Monteuren genutzt, wobei Bernd Kruse betont, dass es für die Mitglieder der Naturfreunde in Deutschland mehr als 100 Häuser gibt, in denen man fernab von der Hektik des Alltags preiswert Ruhe und Erholung findet.