Wuppertal Haus Mees wird zwangsversteigert

Das bekannte Gebäude stand schon länger leer.

Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. Vielleicht ist es der Neustart für ein traditionsreiches Cronenberger Gebäude. Vielleicht ist der Termin am 10. Januar aber auch der Anfang vom Ende: Die als Haus Mees bekannte Adresse Hahnerberger Straße 303 steht an diesem Dienstag im neuen Jahr am Amtsgericht Wuppertal zur Zwangsversteigerung an.

Gut war es um das mehr als 200 Jahre alte bergische Haus schon länger nicht mehr bestellt, im April 2015 war bereits bekannt geworden, dass die seit vielen Jahren als Gastronomiebetrieb genutzten Räume aufgegeben worden seien.

Das Geschäft habe sich nicht mehr gerechnet: „Wir haben uns zuletzt nur noch durchs Leben gekämpft. Als einzelner Gastronom ist es schwer zu überleben“, hatte seinerzeit der Besitzer Aleksandar Jolovic zur WZ gesagt. Er hatte gemeinsam mit seinem Bruder das Lokal und einen Cateringbetrieb geführt, doch weil immer mehr Leute auf Systemgastronomie setzten und immer weniger bereit seien, 20 bis 30 Euro fürs Essen zu bezahlen, sei die Zahl der Kunden zurückgegangen.

„Wir brauchten hier ein neues Konzept, so wie bisher funktioniert es nicht mehr“, sagte er vor mehr als eineinhalb Jahren. Das hat es für das Haus offenbar nicht gegeben, das Gebäude ist sanierungsbedürftig. Schon 2015 war das Dach undicht, in den Wänden müsste das Fachwerk erneuert werden, das Gebäude steht zudem unter Denkmalschutz, was die Aufgabe einer Sanierung nicht gerade einfacher erscheinen lässt. Seinerzeit noch erwähnte Gespräche zur Finanzierung und Modernisierung fruchteten nicht, der Restaurantbetrieb wurde beendet.

Haus Mees gilt nach Ansicht von Ortskundigen als mehr als 200 Jahre alt. Nun wird es womöglich schon bald einen neuen Besitzer haben — sofern der erste Versteigerungstermin schon zum Eigentümerwechsel führt.

Laut Wertgutachten handele es sich um „ein freistehendes 2-geschossiges Fachwerkgebäude als Wohn- und Geschäftshaus, denkmalgeschützt, bestehend aus einem Gastronomiebetrieb im Erdgeschoss und Obergeschoss, so die Beschreibung zur Versteigerung. „Nutzfläche circa 400 Quadratmeter und zwei Betriebsinhaberwohnungen, eine im Erdgeschoss, Wohnfläche circa 50 Quadratmeter, eine im Ober- und Dachgeschoss, Wohnfläche circa 100 Quadratmeter“. Auf dem Grundstück befinden sich zudem acht Stellplätze, die Grundstücksgröße beläuft sich auf 725 Quadratmeter.

Als Verkehrswert werden für Haus Mees 190 223 Euro angegeben. Inwieweit diesem Betrag gefolgt wird, muss der Termin am 10. Januar, ergeben. Beginn ist um 11 Uhr im Altbau des Amtsgericht Wuppertal am Eiland 2. Die Zwangsversteigerung ist öffentlich, wer mitbieten möchte, sollte sich rechtzeitig vorher beim Amtsgericht nach den Bedingungen erkundigen.