11 Millionen Euro: Die Laurentiusschule ist jetzt ein Schmuckstück
In der Laurentiusschule sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen.
Elberfeld. Wer am Samstag das Schulfest der Hauptschule St. Laurentius an der Bundesallee 30 besucht (siehe Kasten) darf sich zwischenzeitlich wie beim Tag des offenen Denkmals fühlen. Nach fünfjähriger Sanierung und der Investition von gut 11 Millionen Euro ist die 1899 eröffnete Schule nicht mehr wieder zu erkennen. Salopp gesagt: Alles Alte ist jetzt wieder ganz neu.
Beim Ortstermin der WZ tummelt sich der Kochkurs der Schule auf dem mehr als fünf Meter breiten Flur im Erdgeschoss. Viel Platz, viel Licht, ein paar Säulen — die Schule macht einfach einen einladenden Eindruck. Da, wo früher mal eine Kombination aus Abstellkammer und Hausmeister-Werkstatt war, befindet sich nach der Millionensanierung jetzt der Haupteingang. Thomas Lehn vom Gebäudemanagement lächelt: „Dieses Gebäude ist eines der schönsten Schulen Wuppertals.“ Damit hat er recht.
Es fing vergleichsweise harmlos an: Im Jahr 2003 stellte die Stadt fest, dass der Brandschutz in der Hauptschule werden musste. Fluchtwege führten ins Dachgeschoss oder über Korridore in die marode Turnhalle. 2009 startete die Sanierung. Und prompt wurden dabei erhebliche und ungeplante Mängel entdeckt. Die Fenster waren durch falsche Reinigung blind, im Dach breitete sich der Schwamm aus.
„Altlasten aus der Korruptionsära der 1990er Jahre“, konstatiert GMW-Chef Uwe Flunkert. Schon damals wurde in der Schule nämlich für teures Geld saniert. Flunkert übersetzt: „Da wurde ausgiebig gepfuscht.“ Mit drei Millionen Euro Mehrkosten schlug das am Ende bei den aktuellen Bauarbeiten zu Buche. Jetzt blicken die rund 300 Schüler durch 169 neue Fenster und laufen über schadstofffreien Boden: Auf insgesamt 2800 Quadratmetern wurde eine Teerschicht samt deren gefährlicher Ausdünstung entfernt. Und der Brandschutz? Lehn zeigt beispielgebend auf die gläsernen Türen im Treppenhaus: „Alles auf dem neuestem Stand.“
Eines der vielen Schmuckstücke im Gebäude ist die restaurierte Aula. Im Kollegium wird sie bereits als „Mini-Stadthalle“ geadelt. Dort sollen auch außerschulischen Veranstaltungen stattfinden. Auch dabei wurde an alles gedacht und für den behindertengerechten Zugang ein Aufzug installiert.
Allein an einem Relikt der gymnasialen Vergangenheit rührten die Sanierer nicht: Der Karzer unterm Schuldach — dort mussten vor Jahrzehnten Pennäler ihre Verfehlungen absitzen — wurde nicht restauriert. Lehn lacht: „So was ist ja auch nicht mehr zeitgemäß.“