500 Christen zogen durch das Stadtzentrum

Bei der Fronleichnamsprozession kamen Menschen jedes Alters zusammen. Bei vielen wurden Erinnerungen an die Kindheit wach.

Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Bunt und laut ging es zu bei der Fronleichnamsprozession in Elberfeld. Mehr als 500 Menschen nahmen an der traditionellen Veranstaltung teil, die mit einer heiligen Messe in der Aula des St. Anna Gymnasiums begann und mit dem Ssegen in der St. Laurentiuskirche endete. „Fronleichnam ist eng verbunden mit dem Gründonnerstag. Im Mittelpunkt steht das letzte Abendmahl. Das Brechen des Brotes steht für die Aufnahme in die Gemeinschaft des Herrn“, sagte Eduard Urssu, Pressereferent im Stadtdekanat Wuppertal. „Es geht dabei um eine gemeinschaftsfördernde Zusammenkunft. Dabei kommen die Gemeinden aus dem Wuppertaler Westen, Osten und Süden zusammen.“ Bei der heiligen Messe wurde gemeinsam gesungen und das Sündenbekenntnis abgelegt. Anschließend gab es zwei Lesungen, Danksagungen und die Wandlung von Brot zu Leib. Das Brot ist die Hostie, eine Opfergabe. Sie symbolisiert die Anwesenheit Jesu Christi und wird vor der Prozession geweiht.

Nach der heiligen Messe zogen die Gläubigen durch die Elberfelder City. Vorbei am St.-Josef-Krankenhaus zum Laurentiusplatz. „Bei der Prozession folgen die Menschen dem Herrn, der in Form einer eucharistischen Gestalt, der Hostie, vorneweg geht. Eine Blaskapelle begleitet die Prozession“, erklärte Eduard Urssu. Die Hostie wird dabei in einer Monstranz dargestellt und von vier Messdienern getragen. Urssu: „Die Monstranz ist ein liturgisches Schaugerät. Die Gemeinde macht sich dahinter in der Nachfolge Christi auf den Weg.“

Margret Mies, Teilnehmerin

Gefeiert wird die Fronleichnamsprozession bereits seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi wurde von Papst Urban IV. eingeführt und ist seitdem fest im Kalenderjahr verankert. Die Prozession findet immer am 60. Tag nach Ostersonntag und am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag statt. Hinter der Monstranz, abwechselnd getragen von Pfarrer Bruno Kurth und Pater Tom aus der Herz Jesu Gemeinde, zogen viele Kinder aus den Gemeinden mit Kerzenlichtern durch die Straßen.

„Ich bin seit meiner Kindheit bei der Fronleichnamsprozession mitgegangen. Das gehört für mich zum Glauben dazu“, sagte Margret Mies vom Kolping-Sozialverband der St.-Suitbertus-Kirche. „Jung und Alt kommen hier zusammen. Das Publikum ist bunt gemischt.“ Unter anderem nahmen auch eine kroatische Mission, indische Schwestern und eine syrische Community am Umzug teil. „Ich bin auf dem Land aufgewachsen, da gab es immer eine Prozession zu Fronleichnam über Felder und Wiesen. Das fand ich sehr schön. Hier in der Stadt ist die Prozession ganz anders, aber genauso schön. Da werden positive Erinnerungen bei mir wach“, sagte Günter Mies.

Der Schlusssegen wurde in der St. Laurentiuskirche gesprochen. Mit ihm endet traditionell die Prozession. Der Segen stellt eine Art Befreiung dar mit dem Ziel im Bewusstsein der Menschen anzukommen. „Bei der Prozession dabei zu sein, bedeutet für mich ein Zeugnis abzulegen. Das wir Christen in Wuppertal unseren Glauben nach außen tragen. Schön, dass heute so viele gekommen sind. Es ist eine sehr fröhliche Veranstaltung“, sagte Sophie Bunse vom Gemeindeverband Herz Jesu-Kirche voller Freude über die Wahrnehmung der Prozession. Nach dem Umzug kamen die Beteiligten noch zu einem geselligen Beisammensein im Breuer Saal an der Auer Schulstraße zusammen.