Aktionskreis sieht Charakter der Elberfelder City gefährdet
Der Aktionskreis „Die Wuppertaler“ informierte über Möglichkeiten für den Platz am Kolk, die City-Arkaden und über andere Freiflächen in der Elberfelder City.
Elberfeld. Interessehalber, rein privat sei er gekommen, sagt Georg-Eicke Dalchow, stellvertretender Geschäftsführer des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes. Das Interesse gilt dem Aktionskreis „Die Wuppertaler“, der sich gegen die Erweiterung der City-Arkaden formiert hat und sich in den vergangenen Wochen erstmals mit einem Informationsstand in der Elberfelder Innenstadt an die Bürger wandte.
Die größte Befürchtung der Passanten bestehe darin, dass sie an diesem Stand von einer politischen Partei angesprochen würden, berichtet Brigitte Biermann über die ersten Erfahrungen. Die Verwechslung mag damit zusammenhängen, dass die griffige Formel für das Begehren durchaus nach Propaganda klingt: „Der Platz am Kolk gehört dem Volk“. Die geplante Erweiterung der City-Arkaden würde bedeuten, dass eben dieser Platz überbaut würde. Dagegen präsentiert der Aktionskreis eine neue Gestaltungslösung für den Platz am Kolk und für andere Freiflächen. Ziel sei die „Renaissance der Innenstadt“.
Die bisher Befragten hätten sich einstimmig gegen die Erweiterung ausgesprochen, sagen Brigitte Biermann und ihre Mitstreiter Anke Schulz und Josef Hartmann. Die große Frage der Passanten laute aber, ob man denn noch etwas gegen die Pläne unternehmen könne. Das sei sehr wohl der Fall, berichtet der Aktionskreis, denn bisher sei noch nichts offiziell verabschiedet und der Platz noch nicht einmal verkauft worden.
Ein attraktiveres Wuppertal wünschen sich die Aktivisten und sehen dieses Ziel nicht durch eine Erweiterung der City-Arkaden erfüllt. Die Kommunalpolitik setze da auf riskante und langfristig kaum kalkulierbare Großprojekte. Deren Kehrseite ist nach Auffassung von Thomas Pusinelli, dem Inhaber eines Schmuckgeschäftes in der Herzogstraße, dass dem guten Einzelhandel der Garaus gemacht werde. Schon jetzt seien die Leerstände in der Elberfelder Innenstadt bedenklich hoch. Dieser Trend werde sich verstärken, wenn der Schwerpunkt noch stärker auf den Bereich um die City-Arkaden verlagert werde.
Adalbert Gollbach, der sich am Stand informiert, sieht zudem die Vielfalt des Kaufangebotes gefährdet. Auch vermisst er Flächengrün und Ruheinsel in der City. Bei Erweiterung der City-Arkaden würde das Problem nur größer.