Bauerncafé in Katernberg schließt: Betrieb lohnt sich nicht
Ende August hört Familie Schürmann auf. Die Betreiber setzen sich zur Ruhe.
Katernberg. An heißen Sommertagen herrscht Hochbetrieb im Bauernhofcafé Schürmann, zum jährlichen Erdbeerfest kommt die gesamte Nachbarschaft. Doch am 31. August ist Schluss auf dem beliebten Bauernhof am Rande Katernbergs. "Wir haben 30 Jahre lang jeden Sommer durchgearbeitet, jetzt wollen wir auch mal etwas anderes machen", sagt die Inhaberin Maria Schürmann.
Das Geschäft lohne sich nicht mehr. Es regnet zu oft, die Sonne scheint zu unvorhersehbar und ausländische Arbeitskräfte werden immer teurer. "Ich habe es immer sehr gerne getan und es steckt viel Herzblut drin", betont Schürmann. Doch trotz des breiten Angebots mit dem Café, das neben Kuchen auch Frühstück und Mittagsimbiss bietet, mit dem Hofladen und dem Blumenfeld blieb am Ende zu wenig Gewinn übrig. Schon bisher war es so, dass Georg Schürmann hauptberuflich in einer großen Firma arbeitete und nur nach Feierabend auf dem Feld half.
Ein Ausbau des Cafés, das nur Tische unter freiem Himmel oder im Zelt bietet, wurde vor einigen Jahren nicht genehmigt. Also kamen die Gäste nur bei Sonnenschein, bei Kälte und Regen blieben die Tische frei. Jetzt hat das Ehepaar die Grenze zum Ruhestand erreicht und will sich etwas mehr Ruhe gönnen. Maria Schürmann (59) möchte sich außerdem mehr in der Lokalpolitik engagieren. Die zwei Hektar Land will das Ehepaar vorerst behalten und noch ein bisschen Gemüse anbauen. "Die Arbeit im Freien macht ja trotzdem Spaß."
Wie bisher im Winter sollen die restlichen Erzeugnisse vor dem Hofladen samt einer Kasse ausgelegt werden. Auch das Feld mit Blumen zum Selbstschneiden bleibt erhalten. Die Erdbeeren werden abgeschafft. Was mit dem Gewächshaus und den Duftrosen passiert, ist noch unklar. Auf jeden Fall wird die Landwirtschaft Wuppertals wieder um einen Betrieb ärmer - das trotz eigentlich erfolgreichen Bemühens um alternative Standbeine.