Bio-Stall darf gebaut werden
Die umstrittene Hühner-Anlage am Fettenberger Weg ist genehmigt und soll nach der Winterpause bis Mai fertig gestellt sein.
Dönberg. Während die Diskussion um die Bio-Eier-Produktion des Nevigeser Agrar-Unternehmers Richard Hennenberg unvermindert weitergeht, nimmt nun auch sein Bauvorhaben am Dönberg Form an: Wie die Stadt Wuppertal auf WZ-Nachfrage berichtet, liegt Hennenberg eine Baugenehmigung für die geplante Stall-Anlage am Fettenberger Weg unmittelbar an der Stadtgrenze vor. "Der Bau läuft und wird von uns wie üblich im Rahmen der Bauordnung überwacht", erklärt Stadt-Sprecherin Martina Eckermann.
Wie die Stadt weiter berichtet, wurde bereits gegen die zuvor erteilte Teilbaugenehmigung Klage eingereicht - von zwei Besitzern angrenzender Grundstücke in Velbert und von einem aus Wuppertal. "Wir gehen davon aus, dass diese Klage inzwischen auf die komplette Baugenehmigung erweitert wurde, haben dazu aber noch keine Bestätigung des Gerichts", fügt Eckermann hinzu.
Richard Hennenberg ist unterdessen guter Dinge, die Stall-Anlage für 15.000 Hühner bis Mai dieses Jahres in Betrieb nehmen zu können. "Wir wollen nach Ostern fertig sein", sagt er auf WZ-Nachfrage.
Wie berichtet, wurde dem Unternehmer mit Stammsitz in Neviges zunächst gestattet, das Baufeld vorzubereiten. Jetzt werden unter anderem Fundamente gesetzt, um danach am Rohbau arbeiten zu können.
Die gegen das Bauvorhaben am Fettenberger Weg und seine Eier-Produktion erhobenen Vorwürfe (siehe Info-Kasten oben) weist Hennenberg nach wie vor vehement zurück. Für ihn zähle, dass er am Dönberg nun Baurecht habe und sich an die Vorschriften halte - sowohl beim Bau der Anlage als auch bei der Tierhaltung. Gerade sie wird, wie berichtet, mit Blick nach Neviges auch von der Tierschutzorganisation Peta massiv kritisiert.
Zu den Gegnern der neuen Stall-Anlage gehört auch der Verein "Naturlandschaftschutz Deilbachtal" mit Sitz in Velbert. Der Verein unter dem Vorsitz von Hans-Jürgen Jeromin hat sich zum Ziel gesetzt, "die niederbergische Kulturlandschaft zu erhalten und ein Ausbreiten von Agrarindustrie zu verhindern." Unter dem "Deckmantel eines so genannten privilegierten Landwirts" wolle Hennenberg auch am Dönberg "großflächige agrarindustrielle Anlagen legitimieren und errichten." Auf WZ-Nachfrage spricht Jeromin von insgesamt sechs Anwohnern, die vor dem Verwaltungsgericht in Düsseldorf gegen die Baugenehmigung klagen.
So geht die Auseinandersetzung um die Massentierhaltung in die nächste Runde. Gegner und Befürworter halten unvermindert an ihren Positionen fest. Die Stadt wiederum betont, die neue Anlage auch nach ihrer Inbetriebnahme - allen Bestimmungen entsprechend - regelmäßig zu kontrollieren.