Drei-Kaiser-Denkmal: Sanierung — falls die Russen zahlen
CDU und SPD sind offen für eine Rekonstruktion. Die Kostenfrage hat Priorität.
Elberfeld. Das Ergebnis einer langen Diskussion ist eine offene Frage: Wie hoch sind die Kosten einer möglichen Rekonstruktion des Drei-Kaiser-Denkmals auf der Hardt?
Die Antwort kennt (noch) niemand — doch genau darum geht es. Wie der Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat, soll die Verwaltung zunächst einmal die Kosten ermitteln — und dann rechtsverbindlich klären, ob „die Russen zu ihrem Wort stehen und bereit sind, die Summe zu übernehmen“, wie es Rolf Köster (CDU) als Ausschuss-Vorsitzender am Ende auf den Punkt brachte.
Köster fasste auch zusammen, was in der vorausgegangenen Diskussion — quer durch die Fraktionen — immer wieder ersichtlich geworden war: „Wir sind im Ausschuss nicht in der Lage, das Thema historisch zu bewerten.“ Deshalb soll nun Schritt eins erste Klarheit bringen — und eine weitere inhaltliche Diskussion ermöglichen. Die freilich wurde — mal mehr, mal weniger emotional — bereits in der öffentlichen Ausschuss-Sitzung geführt, zumindest in zentralen Punkten.
Wie berichtet, hat die Russische Föderation bereits 2011 angeboten, Geld in die Restaurierung des Denkmals zu stecken. Die Stadt sieht dies nach wie vor skeptisch. Das Hauptargument: Am jetzigen Zustand sind alle Entwicklungsphasen von der Errichtung 1814 über die bauliche Veränderung 1817 bis zur Kriegszerstörung in den 1940er Jahren sichtbar.
Während Eberhard Illner als Chef des Historischen Zentrums „für eine sachgerechte Diskussion“ plädierte, verwies Haimo Bullmann vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz auf die besondere Bedeutung der Gedenkstätte: „Es ist das einzige Denkmal in Wuppertal, das Bezug zur europäischen Geschichte hat.“ Sein Vorschlag: „Wir sollten es Befreiungsdenkmal nennen.“
Auch Hans Königes, der mit Mitstreitern einen öffentlichen Aufruf zur Restaurierung gestartet hatte, appellierte noch einmal eindringlich an die Politiker: „Es ist vielleicht das älteste Bürgerdenkmal, das wir in Deutschland finden können.“ Am Ende wurde das Engagement der Bürger gewürdigt: Nachdem ursprünglich die Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) eine Restaurierung beantragt hatte, brachten CDU und SPD einen gemeinsamen Änderungsantrag ein, der nach langer Diskussion modifiziert und angenommen wurde. Nun soll also erst einmal die Kostenfrage geklärt werden. Ob eine Rekonstruktion tatsächlich folgt und gar, wie von Köster angeregt, von einer wissenschaftlichen Aufarbeitung mit Symposium oder Studie begleitet wird, wird sich zeigen. Denn auch da stellt sich die Frage der Kostenübernahme.