Wuppertal Ein Kalkstein als Erinnerung ans Fuhlrott-Museum
Die Blöcke vor der heutigen VHS sind mit der Fossilwand Überbleibsel der Einrichtung. Schilder sollen auf die Historie hinweisen.
Elberfeld. Generationen von Wuppertalern dürften es noch kennen: Das Fuhlrott-Museum, das eins der ältesten naturkundlichen Museen Deutschlands war. „Meine Kinder waren da auch noch mit ihren Schulklassen“, berichtet Antonia Dinnebier, Vorsitzende des Naturwissenschaftlichen Vereins Wuppertal (NVW), die die Erinnerung an das Museum wach halten will. Denn seit 2008 ist Einrichtung Geschichte (siehe Infokasten): Die Verwaltung zog aus finanziellen Gründen die Reißleine. Eine schmerzhafte Wunde für die Stadt, wie viele auch heute noch finden. Am ehemaligen Standort in der Auer Schulstraße ist mittlerweile die VHS untergebracht, die bedeutende Sammlung längst an andere Museen verteilt worden. Auch das ehemalige Depot am Katernberger Schulweg wurde abgerissen. Dort stehen inzwischen Wohnhäuser.
Doch Relikte gibt es noch — und die will der NVW den Wuppertalern wieder stärker ins Gedächtnis rufen. „Es ist ja noch einiges in den Köpfen“, weiß Dinnebier. Die Schließung damals, sagt sie, sei schon „eine blöde Sache gewesen“. Auch das große Engagement der VHS und des Fördervereins Fuhlrott-Museum habe nicht ausgereicht.
Vor dem VHS-Gebäude liegen aber noch einige Felsbrocken, die früher auf das Museum hingewiesen hatten. Zwischenzeitlich war buchstäblich Gras darüber gewachsen. Erst der Einsatz von Bürgern sorgte dafür, dass die Kalksteine von Gestrüpp freigeschnitten wurden. „Und wir wollen jetzt draußen Schilder aufstellen, die zumindest an das Museum erinnern.“ Und einen Hinweis geben auf das zweite Überbleibsel im Vorraum des Gebäudes, die Holzmadener Fossilwand.
Ursprünglich, so weiß Dinnebier von alten Fotos, lag der größte der Steine auf einem Podest. „Vielleicht bekommen wir so etwas ja auch noch mal hin“, hofft sie. Gespräche mit dem Städtischen Gebäudemanagement und der VHS liefen bereits, auch über die Finanzierung der Schilder.
Dass der Name Fuhlrott nicht nur durch das CFG erhalten bleibt, dafür sorgt die Neukonzeption der ehemaligen Zoosäle: Dort soll bekanntlich der Fuhlrott-Campus entstehen. In einem Teil davon, so die Idee, sollen der Namensgeber und seine Arbeit vorgestellt werden. Zudem seien Ausstellungen geplant, wie Will Baltzer, Vorsitzender des Fördervereins Fuhlrott-Museum, erklärt. „Uns gibt es noch, und mindestens so lange, bis der Campus da ist“, betont er.
Im Zoo sollen natürlich auch Stücke aus dem ehemaligen Museumsbestand zu sehen sein. Die liegen mittlerweile unter anderem im Museum König in Essen, in Frankfurt oder auch im Aqua-Zoo in Düsseldorf. Offiziell, so ist auf der Homepage des Fördervereins zu lesen, sei die Frist für eine vollständige Rückholung im Jahr 2014 abgelaufen. „Als die Sachen ausgeliehen wurden, ist aber vereinbart worden, dass wir sie auf jeden Fall für Ausstellungen zurückholen können“, sagt Baltzer.
Man sei nicht mehr Eigentümer, „aber wir haben Zugriff darauf“, bestätigt Kulturdezernent Matthias Nocke.