Kolumne: Logbucheintrag 0.18 Erst träumen, dann machen!

Utopiastadt · In der neuen Utopiastadt-Kolumne geht es um die Nutzung der Speditionshalle.

Logbuch 0.18

Foto: Dimitrij Haak

Wenn Beteiligungsformate für die Entwicklung einer Fläche von Kommunen organisiert werden, geschieht dies oftmals unter festen Maßgaben und engen Rahmenbedingungen. Vom Baurecht bis hin zum Brandschutz – bevor es überhaupt mit dem Nachdenken über die Gestaltung eines neuen Raumes losgeht, befindet man sich in einem Dschungel aus Regularien, Machbarkeitsstudien und Paragraphen. Zu häufig ist der Zielhorizont bereits abgesteckt und jede kreative Spinnerei, jede fantastische Vorstellung wird im Nullkommanix zunichtegemacht. Zack - Die Realitätsfalle schnappt zu!

Sich aus Sachverhalten und Realitätsfragen zu befreien, ist manchmal gar nicht so leicht. Doch sollten wir uns hiervon so einfach entmutigen lassen? Als unser Projektteam sich diesen Sommer an die Aufgabe wagte, einen Entwicklungsprozess zur Zukunft der Speditionshalle auf dem Utopiastadt Campus anzustoßen, standen wir vor eben dieser Herausforderung: Die Realität – ein großer Wellblechkasten ohne Fenster – schien zunächst weniger einladend für wilde Visionen und Utopien. Doch ein Blick hinter die Fassade regte die Wunschproduktion schnell an: 3500 Quadratmeter Fläche für kreative Manufakturen, handwerkliche Bildung und Gemeinschaft? Eine Pilzfarm, eine Schaukel oder eine Rollschuhdisco?

Ich glaube, dass es wichtig ist, die Phase des Träumens und Wünschens bei der Flächenentwicklung nicht zu übergehen. Indem wir ein Bild von einer wünschenswerten Zukunft entwerfen, erkennen wir, wo es im Hier und Heute hakt und was wir tun müssen, um unserer Wunschvorstellung näherzukommen. Ob es sich bei dieser Vorstellung um eine reine Utopie handelt, spielt dabei keine Rolle. Denn Visionen, Träume und Emotionen bilden die Basis und die Motivation für unser Handeln. Sie sind der Beginn jeder neuen Entwicklung. Sie sind unser Wegweiser, helfen mit Herausforderungen umzugehen und bilden die Blaupause für den nächsten Schritt in die Stadt der Zukunft.

Für unsere Träume brauchen wir Raum zum Experimentieren und Orte, an dem ein Diskurs eröffnet wird, wie wir miteinander leben wollen. Wenn Neues entstehen soll, braucht es Raum für Ungeplantes. Solche Räume sind in unseren Städten rar geworden. Doch Utopiastadt ist einer davon: hier gibt es viel Raum – zum Beispiel eine 3500 Quadratmeter große Halle, die darauf wartet mit Visionen gefüllt zu werden. Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs toben sich bis zum Jahresende fast 30 Teams mit ihrer geballten Kreativität an der Halle aus. Doch gibt es sicher weitere Träume zur Entwicklung der Halle. Du hast Lust mitzuträumen? Wir laden dich ein, deine Ideen und Wünsche für die Nutzung der großen Halle bis zum 12. Dezember mit uns zu teilen! Postkarten und ein blauer Ideenbriefkasten finden sich vor dem Hutmacher am Bahnsteig. Ideen können ebenfalls online abgeschickt werden unter