Gaststätte weicht neuem Wohnpark
Im April beginnt der Abriss von Haus Richter in der Beek. Mitte 2016 sollen Neubauten bezugsfertig sein.
Katernberg. Ein großes Banner am Haus Richter in der Beek kündigt es bereits an: Die Tage des Traditionslokals, das wegen seines Tanzsaals berühmt war und in dem Johannes Rau Skat „gekloppt“ hat, sind gezählt. Bald rücken die Bagger an. „Die Abrissgenehmigung ist da, im April geht es los“, erklärt Andre Harder von der Firma Immobilienkontor, die auf dem Gelände zwei Mehrfamilienhäuser errichten will. „Die Baugenehmigung kommt in Kürze.“
Andre Harder über den Abriss
Viele Wuppertaler trauern Haus Richter hinterher — schließlich dürften nicht wenige Ehen bei den legendären Tanzabenden gestiftet worden sein. Doch ein Erhalt des Betriebes schied mangels Nachfolgern frühzeitig aus (siehe Infokasten). Zumindest das Gebäude sollte aber erhalten werden, wie einige Kritiker forderten.
Nachgehakt
„Das hatten wir ja auch zuerst vor“, betont Harder. Man sei „mit Respekt an diese Aufgabe gegangen“. Seine Firma ist in Wuppertal bislang auch eher durch den Umbau historischer Bauten wie etwa der Winkelsträter-Fabrik bekanntgeworden — nicht durch den Abriss.
„Hier gab es aber leider keine andere Möglichkeit“, sagt Harder. Zu sehr habe schon der Schwamm gewütet. Vor allem der zwischenzeitliche Leerstand habe den Zustand noch einmal verschlechtert.
Mitte 2016 sollen die beiden Neubauten stehen, mit einmal sechs und einmal sieben Wohnungen von 56 bis 140 Quadratmetern. „Alles sehr hochwertig“, verspricht Harder, der zur Investitionssumme allerdings nichts sagen möchte. Interessenten gebe es bereits vor Baubeginn, die Lage mit der guten Anbindung an die Autobahn sei eben sehr gut.
Zumindest der Name der Bushaltestelle wird aber auch nach dem Abriss an das Haus Richter erinnern. Eine Änderung ist laut WSW-Sprecher Holger Stephan nicht geplant.