Grundschule Kruppstraße wird neugebaut

Die Oberstufe der Gesamtschule Katernberg soll künftig ebenfalls am Standort eingerichtet werden — und nicht am Röttgen.

Foto: Andreas Fischer

Katernberg. Neubau statt Sanierung: Die Grundschule Kruppstraße soll abgerissen und durch einen Neubau am Standort ersetzt werden. So lauten die Pläne der Verwaltung, die am morgigen Donnerstag den Lokalpolitikern der Bezirksvertretung Uellendahl/Katernberg präsentiert werden.

Vorgesehen ist, die Grundschüler ins Erdgeschoss des dann neuen Gebäudes einziehen zu lassen. „Und im ersten und zweiten Obergeschoss wäre künftig Platz für die Oberstufe der Gesamtschule“, kündigt Schuldezernent Stefan Kühn (SPD) an.

Grundschule und Gesamtschule würden also in einem gemeinsamen Gebäudekomplex untergebracht, wobei die Grundschule „als eigenständiges System erhalten“ bleibe, so die Pläne.

Ursprünglich sah die Konzeption für die Errichtung der 6. Gesamtschule vor, dass die Sekundarstufe II im Gebäude der Hauptschule Uellendahl am Röttgen 110 untergebracht werden sollte.

Die Grundschule Kruppstraße hingegen hätte modernisiert werden müssen. „Doch der Sanierungsaufwand ist so hoch — das lohnt sich überhaupt nicht“, sagte Kühn gestern im WZ-Gespräch mit Verweis auf den hohen Energiebedarf durch Nachtspeicheröfen und auf Brandschutzanforderungen.

Insgesamt sei der Sanierungsbedarf so umfassend, dass das Gebäude bis auf den Rohbauzustand hätte zurückgebaut werden müssen. Aus diesen Gründen sei nur ein Abriss der Grundschule infrage gekommen — und die Idee des kombinierten Neubaus entstanden. „Damit haben wir nicht mehr zwei, sondern einen einheitlichen Standort für die Gesamtschule“, so Kühn. Der räumliche Wechsel entfalle — nicht nur für die Schüler: „Es gibt dann auch keine Lehrer mehr an zwei Standorten, niemand braucht zu pendeln.“

Auf etwa 11,5 Millionen Euro schätzt das Gebäudemanagement die Kosten für Abriss und Neubau der Grundschule sowie die Erweiterung der Gesamtschule. Stefan Kühn: „Wenn wir die Pläne an zwei Standorten verwirklicht hätten, wäre es sogar noch teurer geworden.“

Die Finanzierung erfolgt durch Mittel des Gebäudemanagements, aus der Bildungspauschale, Zuschüssen aus dem Bundesinvestitionsprogramm und dem Belastungsausgleich des Landes für die schulische Inklusion.

Während der Bauzeit könnten die Klassen der Grundschule in einem schon fertiggestellten Teil der Gesamtschule unterrichtet werden.

Der Schulbetrieb der Grundschule Kruppstraße soll zum Beginn des Schuljahres 2018/19 in dem dann neu errichteten Gebäude aufgenommen werden. Ab dem Schuljahr 2019/20 werde auch die Sekundarstufe II der Gesamtschule an der Kruppstraße unterrichtet.

„Ich empfinde das als positiv“, sagte Gabriela Ebert (SPD) Bezirksbürgermeisterin in Uellendahl/Katernberg, gestern auf WZ-Nachfrage. Als langjährige Lehrerin könne sie die Situation einer Schule mit zwei Standorten nachvollziehen: „Das ist mitunter schon eine mühselige Geschichte. Abgesehen davon finde ich das Konzept gut, dass die Grundschule zur Gesamtschule kommt.“ Und am Röttgen seien in Zukunft andere schulische Nutzungen denkbar, sagt Ebert: Die Hauptschule könne beispielsweise für Seiteneinsteigerklassen dienen.

Der Rat entscheidet voraussichtlich am 2. Mai über die Pläne.