Elberfeld Mitte & West Uni bezieht Neubau ab Sommer
In zwei Etappen wird das Gebäude in Betrieb genommen, weil sich das Bauprojekt mehrfach verzögert hat.
Grifflenberg. Im Sommer werden die Umzugskisten auf dem Campus Grifflenberg der Bergischen Universität gepackt. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB) wird zum Sommersemester den sogenannten Ersatzneubau für die Fachbereiche Maschinenbau und Naturwissenschaften mit einer Nutzfläche von 9000 Quadratmetern an die Uni übergeben. Doch die Freude über das neue Gebäude ist an der Uni ein wenig getrübt. Zwar werden die Fachbereiche Biologie und Chemie in den Semesterferien in die auf fünf Etagen verteilten neuen Labor- und Büroräume einziehen, doch der Umzug des Fachbereichs Maschinenbau verzögert sich um ein weiteres Semester und muss nun auf das Sommersemester 2017 verschoben werden.
Ursprünglich war geplant, dass der 70 Millionen Euro teure Ersatzneubau mit insgesamt 16 750 Quadratmetern Nutzfläche komplett zum Wintersemester 2015 in Betrieb geht. Die Hanglage am Grifflenberg machte aber die Gründung von Beginn an sehr schwierig. Die Bauarbeiter stießen bei Bohrungen auf unterschiedliche Felsformationen und zudem auf Geröllmassen, die vermutlich vor mehr als 40 Jahren beim Bau der Uni aufgeschüttet worden sind.
„Es war sehr zeitintensiv, die damit verbundenen Probleme zu lösen. Das führte dazu, dass wir der Universität für den Einzugstermin im Sommer 2016 die Zufahrt zu den Versuchshallen nicht verbindlich zusichern konnten“, sagt BLB-Sprecherin Christa Bohl. Hinzu komme, dass das anschließende Erdbauwerk erst nach Erhalt der Zulassung gebaut werden könne. Die Zulassung sei momentan auf dem Genehmigungsweg.
Nach Jahren des Wartens ist jetzt die Erleichterung groß, dass der Umzugstermin naht. „Die betroffenen Abteilungen haben sich auf den Zeitplan eingestellt und auch Langzeitexperimente darauf ausgerichtet. Ein solcher Umzug ist für diese Fachbereiche nur in den Sommerferien während der vorlesungsfreien Zeit möglich“, sagt Johannes Bunsch von der Bergischen Universität.
Eine Baustelle wird der Campus Grifflenberg aber auch nach der Fertigstellung des Neubaus noch bleiben. Nach dem Umzug der Fachbereiche Biologie/Chemie sowie Maschinenbau und Sicherheitstechnik in den Neubau soll die Entkernung und Modernisierung der Betonbauten U und H aus den 1970er Jahren folgen. Schritt für Schritt muss die Uni ihren Campus Grifflenberg erneuern. Ein Schicksal, das die Bergische Universität mit anderen Universitäten in NRW teilt, die vor gut 40 Jahren ebenfalls im damals typischen Betonbaustil aus der Erde gestampft wurden.
Der Neubau soll hingegen Maßstäbe für eine bessere und langlebigere Bausubstanz setzen. Für die Fachbereiche Maschinenbau und Sicherheitstechnik wird eine 500 Quadratmeter große Werkhalle eingerichtet, die über zwei Stockwerke reicht. In einem Fallturm können dort Crash- und Materialtests vorgenommen werden. In den oberen Stockwerken werden rund 30 Prozent der Nutzfläche für hochmoderne Labore verwendet.
Auf dem Campus Haspel wird ein weiterer Neubau unter Regie des BLB mit Kosten in Höhe von 8,9 Millionen Euro im Sommer in Betrieb genommen. Auch bei diesem Projekt gab es Verzögerungen, die durch die Insolvenz eines beteiligten Unternehmens verursacht wurden. „Zurzeit läuft der Innenausbau auf Hochtouren, mit der Außenanlage wurde begonnen“, sagt Christa Bohl. Am Haspel studieren die Architekten und Bauingenieure.