Häuslebauer aus der Nordstadt suchen neue Nachbarn

Die Baugruppe Malerstraße plant ein Wohnhaus für viele Generationen.

Nordstadt. Die künftigen Nachbarn schon vor dem Einzug in die eigenen vier Wände zu kennen, war früher eher ungewöhnlich. Doch das Thema Mehrgenerationen-Wohnen ist längst im Gespräch, und so planen auch in Wuppertal Jüngere und Ältere gemeinsam Zukunft.

Das neueste Projekt startet jetzt in der Elberfelder Nordstadt: Dort will die Baugruppe Malerstraße einen Neubau errichten. „Wir stellen uns ein Haus mit vielen unterschiedlichen Nachbarn vor“, sagt Architektin Anja Schacht. „Besonders Familien mit kleinen Kindern sind willkommen.“ Geplant ist, an der Malerstraße einen vier- bis fünfgeschossigen Gebäudekomplex mit einer Gesamtwohnfläche von rund 1800 Quadratmetern zu errichten, den zwischen 15 und 18 Parteien beziehen könnten.

Ende vergangenen Jahres hat Anja Schacht das unbebaute Grundstück gemeinsam mit zwei Freunden von einer Neusser Immobilienfirma erworben und die Baugruppe Malerstraße gegründet. „Das ist das perfekte Grundstück“, sagt sie im Hinblick auf die benachbarte Kita und das Elberfelder Zentrum in fußläufiger Nähe. Oft seien es Ältere, die sich für ein gemeinsames Haus engagierten und sich jüngere Nachbarn wünschten, „doch bei uns ist es genau umgekehrt“, sagt Anja Schacht. „Die Initiatoren sind die Jüngeren.“

Nun sucht die Baugruppe weitere Interessenten für ihr Projekt. Möglichen Mitbewohnern soll eine Entscheidungsfrist eingeräumt werden: „Man kann bei uns sozusagen Bauherr auf Probe werden“, sagt Anja Schacht. Angesprochen sind Familien, doch für Menschen mit Behinderung oder Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen seien die barrierefreien Eigentumswohnungen in der Nordstadt ebenfalls ideal.

Das Projekt soll auch Interessenten mit geringerem Budget ansprechen: Die Planer peilen einen Kaufpreis von rund 1800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche an. Günstig sei das geplante Mehrgenerationenhaus vor allem, weil es ohne Bauträger geplant werde. „Dabei handelt es sich um Low Budget bei gleichzeitig hoher Qualität“, sagt Anja Schacht. „Ein weiterer Vorteil ist, dass individuell gebaut wird und jedes Mitglied nach Wunsch planen kann.“ Kosten für Extras wie Sauna oder Tiefgarage würden auf viele Schultern verteilt.

Läuft alles nach Plan, könnten im Sommer 2012 die Bagger anrücken, und ein Jahr später die ersten Eigentumswohnungen bezugsfertig sein.