Ideenwerkstatt für das EKZ Röttgen

Das Einkaufszentrum hat einen schweren Stand. Die Grünen plädieren für gemeinsame Aktion.

Foto: Andreas Fischer

Uellendahl. Engagiert sind sie. Keine Frage. Seit Jahren setzen sich Wolfgang Kuß, Jarl Georg Knobloch und Wolf Wehking vom Eigentümerbeirat für das Einkaufszentrum (EKZ) Röttgen ein. Sie kümmern sich um die Ladengeschäfte, suchen Mieter, kämpfen gegen Leerstand. Keine einfache Aufgabe, doch jetzt sollen sie Unterstützung bekommen. Die Grünen in der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg wollen eine Ideenwerkstatt für das EKZ einrichten. Die Federführung soll die Stadt übernehmen. Einbeziehen möchten die Grünen aber auch die Anwohner, die Lokalpolitiker, die Gemeinde und die Geschäftsleute vor Ort.

„Leerstände ziehen bekanntlich Vandalismus an, schaden den Gebäuden und führen zu Werteverlust. Gerade für das ehemalige Einkaufszentrum hat sich bisher keine zufriedenstellende Lösung gefunden“, schreibt die Fraktionsvorsitzende Cornelia Krieger in ihrem Antrag, in dem eine Ideenwerkstatt vorgeschlagen wird. Dem schloss sich die BV in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig an. Die Werkstatt soll, so heißt es im Antrag, am besten direkt im EKZ stattfinden.

Beim „Quartierspalaver“, als Kandidat Jörg Heynkes im Landtagswahlkampf zu Gast am Uellendahl war, sei das Thema bereits zur Sprache gekommen, erklärt Krieger gegenüber der WZ, warum die Grünen es jetzt auch auf die politische Agenda setzen.

Wie steht es denn genau um das EKZ? Vor zweieinhalb Jahren, als die WZ zuletzt größer über die Situation am Röttgen berichtete, standen zehn Ladenlokale zur Zwangsversteigerung. „Für alle wurden mittlerweile neue Besitzer gefunden“, erklärt Wolf Wehking von der Eigentümergemeinschaft. Er räumt aber ein, dass sie zum Teil trotzdem leerstehen. Das gelte für elf der insgesamt 34 Ladenlokale im EKZ. Verabschiedet hätten sich seit Ende 2014 der Hundesalon und die Metzgerei.

Die Zahl der Leerstände soll aber in Kürze sinken, berichtet Wehking. Die ehemalige Bäckerei wird derzeit umgebaut. Ab dieser Woche will der neue Betreiber des Ladens dort Obst, Gemüse und andere Lebensmittel des täglichen Bedarfs anbieten.

Hoffnung gebe es auch für den ehemaligen Nahkauf-Markt. Jahrelang suchten Wehking & Co. einen neuen Betreiber. Vergeblich: Den Discountern und Supermarkt-Konzernen reichten die gut 900 Quadratmeter offenbar nicht — jetzt wird die Fläche aufgeteilt. „Mit Aussicht auf die Straße und das Stadtbad Röttgen soll dort noch in diesem Jahr eine Bäckerei mit Café entstehen. Daneben ist ein Asia-Imbiss geplant“, erklärt Wehking.

Dann bliebe immer noch eine Teilfläche für einen kleineren Supermarkt übrig. Die Grünen brachten in ihrem Antrag einen CAP-Markt ins Spiel. Das Konzept, bei dem Menschen mit und ohne Handicap zusammenarbeiten und das durch Zuschüsse unterstützt wird, habe sich am Eckbusch bestens bewährt.

Mit dem CAP-Unternehmen habe man bereits gesprochen, sagt Wehking. „Die wollen aber erstmal ein Jahr abwarten, wie es am Eckbusch läuft.“ Dort hatte der Markt im August 2016 eröffnet.

Grundsätzlich sehe der Eigentümerbeirat eine mögliche Ideenwerkstadt positiv. „Unterstützung ist immer gut“, sagt Jarl Georg Knobloch. Interesse sei auf jeden Fall auch bei den Eigentümern vorhanden Grundsätzlich sei Interesse da, so Knobloch. Der Beirat wünsche sich aber noch mehr Informationen, wie diese Werkstatt genau umgesetzt werden könnte.

„Eine Ideenwerkstatt, die die Leute zusammenbringt, ist eine gute Sache“, sagt Volker Vogeler vom Jugendzentrum Röttgen, der sich ein Gesamtkonzept für das EKZ als quartiersbezogenen Bereich wünschen würde. Nicht außer acht lassen dürfe man, dass am Röttgen auch viele Familien mit Flüchtlingshintergrund neu wohnen würden, die man auch einbeziehen müsse, so Vogeler.