Jungautorin mit rasantem Erstling
Die Wuppertalerin Senta Richter hat ihren ersten Roman vorgelegt.
Uellendahl. Wenn junge Menschen sich einen Traum erfüllen und die Öffentlichkeit daran teilhaben lassen, dann ist das eine feine Sache. Im Fall von Senta Richter kann man ihren Traum auf 446 Seiten nachlesen, denn die 28-jährige Wuppertalerin hat ein eigenes Buch geschrieben. „Opus - Die Begegnung“ heißt das Werk, das eine Mischung aus Mädchenroman, Science Fiction und Agenten-Thriller ist.
Die Hauptfigur heißt Ludmilla, genannt Mila, ist 17 Jahre alt und will Malerin werden. Ohnehin ist ihr Leben schon schwierig: Der Vater ist gestorben, die Mutter arbeitet Nachtschicht, der Bruder hat einen Unfall verursacht, bei dem Mila sich schwer am Arm verletzt hat — doch dann passieren plötzlich ganz merkwürdige Dinge.
Sie stößt mit einem attraktiven jungen Mann zusammen, der einen Mantel wie Keanu Reeves im Kinofilm „Matrix“ und eine Tasche trägt — und offensichtlich hat er ein Problem. Trotzdem verliebt sich die Hauptfigur, aus deren Sicht ein Großteil der Geschichte erzählt wird, sofort in ihn. Ständig denkt sie an den Jungen, wird bei der kleinsten Kleinigkeit rot und bringt kein Wort heraus, wenn sie ihm gegenüber steht. Dass Mila ihren Traumtypen hinterher bekommt, ist vorhersehbar.
Eine Wendung nimmt die Handlung, als die Schülerin erfährt, dass Abel ein Zeitreisender aus der Zukunft ist, der seinen verschwunden Vater sucht. Dabei wird er von seinem gefährlichen Bruder Vico verfolgt, der nicht davor zurückschreckt, Mila zu bedrohen und später sogar ihren Bruder, den aufstrebenden Journalisten Leo, umzubringen.
Bis dahin müssen Mila und Abel aber noch einige geheimnisvolle Spuren lesen, die der verschollene Vater hinterlassen hat. Insgesamt kann man auch als Erwachsener „Opus - Die Begegnung“ ganz gut lesen. Zwar sind die ständigen Beschreibungen von Milas Gefühlswelt auf Dauer ein wenig ermüdend, aber es ist eine gute Idee, die jugendlichen Leserinnen auf diese Weise zu fesseln. Es wirkt altklug, wenn die 17-jährige Hauptfigur schlaue Vorträge hält und sich gleichzeitig selbst darüber wundert, aber die meisten Leser dürften dabei tatsächlich etwas lernen. Auch die Vermischung von allen möglichen Genres ist an manchen Stellen zu viel des Guten. Für ein Erstlingswerk hat Senta Richter aber ordentliche Arbeit abgeliefert, die durchaus spannende Momente bietet.
Man darf gespannt sein, wie Mila und Abel weitermachen. Denn das Ende bleibt offen. Die Autorin hat bereits eine Fortsetzung angekündigt. jnw