B 7-Sperrung? „Die ist kein Problem mehr“
Das Luisenviertel leidet kaum noch unter der Situation — sagen die Vertreter der Händler und Gastronomen. Grund sei die veränderte Verkehrsführung.
Luisenviertel. Die Händler an der Friedrich-Ebertstraße und Luisenstraße, zwischen Sophien- und Laurentiuskirche, waren monatelang die Leidtragenden der B 7-Sperrung. Regelmäßig staute sich der Verkehr dort, weil sich die Autofahrer ihre Umfahrung suchten. Und jetzt? „Die Sperrung ist eigentlich kein Thema mehr“, sind sich Michael Kozinowski von der IG Friedrich-Ebert-Straße und Frank Stausberg von der IG Luisenstraße einig.
Michael Kozinowski IG Friedrich-Ebert-Straße
Das sei zwar ein subjektiver Eindruck, aber in Gesprächen würden das auch die anderen IG-Mitglieder bestätigen. Hauptgrund dafür: Die Änderung der Verkehrsführung rund um den Robert-Daum-Platz (siehe Infokasten), die für einen besseren Abfluss der Autos sorgen sollte, habe positiv gewirkt. Kein Wunder also, dass beide optimistisch gestimmt auf 2016 schauen.
„Die Stimmung ist relativ gut“, sagt Kozinowski. Auch das Weihnachtsgeschäft sei positiv verlaufen. „Und selbst da gab es kaum Verkehrsprobleme.“ Kozinowskis Wunsch für die Zukunft: „Es können ruhig wieder mehr Leute kommen.“ Der Verkehr hindere jedenfalls niemanden daran. Der Buchhändler beklagt auch nur wenige Leerstände an der Friedrich-Ebert-Straße, „auch wenn die natürlich bedauerlich sind“.
So gebe es noch keinen Nachmieter für das ehemalige Ladenlokal von Kodi. Seit Ende des Jahres ist die „Alte Schmiede“ geschlossen, wie auch ein Hinweis auf der Facebook-Seite der Kneipe verrät. Viel Wehmut sei dabei, so Kozinowski, wenn er an den baldigen Abschied von Bischoff und Zimmermann denkt. Das Traditionsgeschäft für Haushaltswaren schließt Ende Januar. „Das ist wirklich schade.“
Keine Leerstände sind derzeit Frank Stausberg von der IG Luisenstraße bekannt. Und auch, was den Verkehr angeht, sagt er: „Es gibt momentan keinen Grund zum Klagen.“ Selbst zu Stoßzeiten gebe es kaum Probleme. Und das liege nicht daran, dass die Leute jetzt wegbleiben, betont er. Selbst die, die angesichts des andauernden Verkehrschaos einen Bogen ums Luisenviertel machten, seien wieder zurückgekehrt, so Stausberg. „Auch wenn das im Januar jetzt vielleicht anders aussieht.“ Dieser Monat sei für Gastronomen eh die Zeit, „um mal Luft zu holen“. Da sei es auch nicht schlimm, wenn die Straßen schon mal wie leer gefegt wirken.
Stausberg und seine Mitstreiter sind auch schon emsig mit den Vorbereitungen für das Luisenfest zugange. „Es ist angemeldet. Am 5. Juni ist der Termin“, kündigt der Betreiber des Beatzundkekse an. Änderungen am bewährten und beliebten Konzept soll es nicht geben — bis auf eine: Erstmals wird auch die Auer Schulstraße miteingebunden. Grund seien, so Stausberg, Auflagen des Ordnungsamtes. „Gegenüber der Bühne an der Luisenstraße müssen wir mehr Platz lassen.“ Deshalb habe man sich entschieden, für die Trödler auch Meter an der Auer Schulstraße anzubieten. „Die ist ja ohnehin für viele Besucher das Eingangstor zum Luisenfest“, erklärt Stausberg.