Polizeiverein hilft bei der Hundewahl
Damit der Hund der beste Freund seines Herrchens wird, wissen Experten, wie die neuen Besitzer die richtige Rasse finden und das Tier gut erziehen.
Elberfeld. Viele Kinder wünschen sich ein Tier. Ein kuscheliger Hundewelpe mit dem sie spielen und toben können, steht für die meisten ganz oben auf der Liste. Doch damit der vierbeinige Mitbewohner den Familienfrieden nicht sprengt, sollte er von seinem Temperament zu seinen neuen Besitzern passen. Denn jede Rasse hat andere Bedürfnisse. Damit sollten sich Herrchen und Frauchen vor ihrer Entscheidung vertraut machen.
Denn die Anschaffung eines Hundes, egal ob als Welpe, vom Züchter oder aus dem Tierheim, hat sowohl für die neuen Besitzer, als auch für den Vierbeiner weitreichende Folgen. „Für einen Wagen, der draußen vor der Tür oder in der Garage steht, nehmen sich die Menschen wesentlich mehr Zeit als für die Lebewesen, die bei ihnen im Haus leben sollen“, sagt Tierliebhaber Thomas Hein. Er selbst gibt mit seiner Familie neben Hund Jessi noch drei Katzen ein Zuhause und wundert sich, wie wenig Gedanken künftige Hundebesitzer sich über ihre neuen Mitbewohner machen.
„Ein Hund ist vor allem Arbeit und kein Fahrrad“, betont auch der erste Vorsitzende des Bergischen Polizeihunde-Vereins 1913 (PHV), Hans-Udo Vitzer. Bevor Familien sich einen Hund aussuchen, sei es wichtig, dass sie sich Gedanken machen, welches Tier zu ihnen passt und welches Umfeld sie ihm bieten können. Exemplare der Rasse Malinois (Mali) beispielsweise seien Arbeitstiere, die viel Aufmerksamkeit und neue Lernanreize brauchten. „Das heißt vor allem viel Beschäftigung und Auslauf“, sagt Vitzer.
Der Vereinsvorsitzende bietet kostenlose Beratungen bei der Hunde-Auswahl an. Mit seinem Team kann er zu jeder Rasse die besten Voraussetzungen für das ideale Umfeld und den nötigen Aufwand nennen. Schließlich soll die Bindung zwischen Herr und Hund lange halten.
Mario Hockerts und Bettina Schäfer haben sich mit Tochter Lara (11) ein Jahr Zeit gelassen, bevor ihre Wahl auf einen Schäferhund gefallen ist. Mit ihm haben sie sich im Hundeverein angemeldet. „Hier bekommen die Tiere eine vernünftige Erziehung, und es ist günstiger als in Hundeschulen“, lobt Schäfer die Ehrenamtler des Vereins.
„Was ein Hund in den ersten vier bis fünf Monaten nicht lernt, ist ihm später nur noch schwer beizubringen“, sagt Hans-Udo Vitzer mit dem Hinweis auf die Welpenschule und die danach folgende „Rockergruppe“.
Auch Ando und Iris Dentato haben ihren fünf Monate alten Labrador Lion bei den Hundekennern angemeldet. „Es ist wie unser Kleinkind. Dem geht es zu Hause besser als mir“, berichtet Herrchen lächelnd von veränderten Hierarchien zu Hause.