Junges Theaterfestival: Spiderman tanzt um den Mond
Kinder der Alten Feuerwache präsentieren ihr Musical „Moon Stars“ in einer Woche beim Jungen Theaterfestival.
Nordstadt. „Moonbattle“: Zu ihr treffen sich die Kinder heimlich bei Vollmond, um miteinander zu singen und zu tanzen. So beginnt das Musical, das von und mit Kindern der Alten Feuerwache inszeniert wurde und am 27. Mai um 17 Uhr im Haus der Jugend Barmen beim Jungen Theaterfestival aufgeführt wird.
„Es ist ein großer Schritt für uns alle, mit diesem Stück an eine breitere Öffentlichkeit zu gehen“, erzählt Dörte Bald, Dozentin für Sprecherziehung an der Hochschule für Musik Köln, Standort Wuppertal. Bekannt ist sie auch als Helga Mettel, Moderatorin der musikalischen Kaffeetafel in der Stadthalle. Seit fünf Jahren singt, spielt und tanzt sie im Rahmen des Sprachförderungskonzeptes, initiiert vom Nachbarschaftsheim Alte Feuerwache, mit Kindern. „Ich habe mir ein Bild davon gemacht, was den Kindern Spaß macht und welche Talente sie haben. Seitdem führen wir jedes Jahr in der Alten Feuerwache ein bis zwei Theaterstücke auf“, erzählt sie. Einige der Kinder, wie die zehnjährige Teresa, sind schon fünf Jahre dabei und haben alle Höhen und Tiefen miterlebt. „Sie ist ein echtes Multitalent, spielt und tanzt toll und hat eine schöne Stimme“, schwärmt Bald.
Gemeinsam mit Bettina Daug hat sie „Moonstars“ konzipiert und bühnenreif gemacht, unterstützt von Vocal-Coach Jana Ihle und Dance-Coach Jana Luisa Kortwig. „Der achtjährige Zend Awesta wollte gerne Spiderman sein, also haben wir seine Rolle in das Stück integriert“, beschreibt Bald die Flexibilität und Gruppendynamik des Ensembles. Wer einmal eine Aufführung erlebt habe, wolle immer wieder mit dabei sein. Und auch die Lehrer und Eltern der Kinder sind von den Theateraufführungen begeistert. „Die Gruppe lebt von der Verlässlichkeit der Kinder, die alle auf freiwilliger Basis, eigenverantwortlich und selbst organisiert hier sind.
„Es spricht für die Alte Feuerwache, dass die Kinder hier ein zweites Zuhause gefunden haben“, sagt Dörte Bald. Sei es bei der Hausaufgabenbetreuung in der Achtsamkeitsgruppe, bei der Zirkusgruppe, in der die Kinder ihre motorischen Fähigkeiten schulen können, oder beim Mittagstisch in der Mensa — die Kinder machen einen zufriedenen Eindruck und sind gerne dort. Wie die elfjährige Lilly, die sich im Musical „Moonstars“ nachts mit anderen Kindern trifft, von der Polizei aufgegriffen und in die Obhut einer anderen Familie gegeben wird. Dabei sammelt sie viele neue Erfahrungen. „Wir schaffen in unserem Stück spielend den Bezug zur Realität. Das Wichtigste aber ist, dass die Kinder Spaß haben“, sagt Dörte Bald. Sie freut sich mit ihren Schützlingen auf den großen Tag am 27. Mai.