Kinder befreien die Wupper vom Müll
In einem Ferienprojekt nahm Wupperpate Tobias Schlüpner die Teilnehmer mit auf Tour.
Zoo. Am renaturierten Verlauf der Wupper zwischen dem Stadion am Zoo und dem Rutenbecker Weg kommt es immer wieder zu Vermüllungen. Und das, obwohl der Wupperpate Tobias Schlüpner dort wöchentlich säubert. Aber seine Arbeit wird geschätzt. Umso mehr, seitdem die WZ den Ehrenamtler im Juni vorstellte. Vor allem Schulen sowie Jugend- und Freizeitgruppen wollen mehr über den Lebensraum Wupper erfahren und Schlüpner helfen.
Im Rahmen einer Fortbildung erklärte der 42-jährige den Kindern und Jugendlichen im Jugendzentrum Röttgen jetzt, wie sie es schaffen, die rund um die Wupper befindlichen Tierarten wie Flusskrebse, Eisvögel und diverse Libellenarten zu schützen — in dem sie Müll vermeiden beziehungsweise wegräumen. Für die Fortbildung unterbrach der Auto-Elektriker sogar seinen Familienurlaub — mit Einverständnis seiner Frau Julia. „Wenn wir es schaffen, die Kinder dafür zu sensibilisieren, dass Müll nicht in die Natur gehört, können unsere Kinder dieser auch im erwachsenen Alter noch genießen“, erklärte der Familienvater. Tatsächlich schien er mit seinen Erklärungen den Nerv der rund 30 Kinder zu treffen.
Auf dem rund 500 Meter langen Abschnitt des Wupperufers konnte die Gruppe um Betreuer Bastian Schneider entweder selber Müll einsammeln oder den Wupperpaten auf die Fremdmaterialien im Wasser hinweisen. Schon nach einigen Metern füllten sich die Beutel der Gruppe mit Scherben, Dosen, Plastikflaschen, Eisenstangen und weiterem Müll.
„Das darf man doch nicht machen“, ärgerte sich Lina (7) über die zahlreichen vollen Hundekot-Beutel. Beeindruckt zeigten sich die Kinder, als Schlüpner einen großen toten Fisch aus dem Wasser holte, der vielleicht den scharfen Dosen zum Opfer fiel. Sein ungewöhnlichster Fund sei bis dato ein offener Tresor gewesen, berichtete der Wupperpate.