Elberfeld Kreishandwerker nehmen Gesamtschüler an die Hand

Durch eine Kooperation soll bei den Fünftklässlern der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler das Interesse an Handwerksberufen steigen.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. „Handwerk macht’s!“, lautet das Motto einer Initiative der Kreishandwerkerschaft Wuppertal. Im Rahmen dieser Initiative begleitet die Kreishandwerkerschaft die Klasse 5f, die „Technik-Ingenieur-Profilklasse“, der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler auf dem Weg durch ihre Schulzeit in der Sekundarstufe I — deutschlandweit die erste Kooperation dieser Art.

„Wir wollen Schüler dabei unterstützen, Ausbildungsreife zu bekommen“ — da sind sich Klassenlehrerin Marina Palm und Sascha Bomann, Leiter der Berufsausbildungsabteilung der Kreishandwerkerschaft einig. In der Anfangsphase geht es darum, sich Kompetenzen anzueignen, die für den Lernerfolg förderlich sind. „Das sind zum einen die Grundlagen kooperativen Arbeitens und Lernens, zum anderen das Sprach- und Textverständnis“, erklärt Palm. Schritt für Schritt folgen die Kinder dabei einem Kompetenzraster, das in Level unterteilt ist.

Als Anerkennung für ihre Bemühungen erhalten die Kinder beim Erreichen eines bestimmten Levels ein Werkzeug für ihren Klassen-Werkzeugkasten. So wird gute Teamarbeit zum Beispiel mit einem Schraubendreher belohnt, eine gute Präsentation mit einem Hammer. Für das markieren von Schlüsselwörtern in Texten gibt es einen Satz Schraubenschlüssel. So geht es weiter, bis am Ende des Schuljahres der Werkzeugkasten vollständig bestückt ist. Wo er letztendlich zum Einsatz kommt, wollte Klassenlehrerin Palm noch nicht verraten: „Das soll eine Überraschung werden.“

Betriebsbesichtigungen und Klassenbesuche sind ebenfalls Teil der Zusammenarbeit. Der Vertreter eines Gewerkes besucht die Klasse und spricht mit ihr über seinen Beruf. Anschließend überreicht er den Schülern die entsprechende Werkzeug-Trophäe für ihre Leistung am Kompetenzraster. „Pinsel werden vom Maler überreicht, Hammer vom Schreiner und so weiter“, erklärt Palm. Ziel des ständigen Kontaktes mit Handwerksbetrieben sei es, möglichst viele Schüler der Jahrgangsstufe 9 zum Betriebspraktikum in einem Handwerksbetrieb zu motivieren, sagt Sascha Bomann.

26 Schüler besuchen die Technik-Ingenieur-Profilklasse, nur vier davon sind Mädchen. Das stört Laura (10) nicht weiter. Die Klassensprecherin fühlt sich dort genau richtig aufgehoben. „Ich möchte nämlich später Elektrotechnikerin werden.“