Naturfreunde brauchen langen Atem

Der Bürgerverein Uellendahl arbeitet daran, den Mirker Hain in seinen alten Zustand zu versetzen.

Foto: Anna Schwartz

Uellendahl. „Es ist eine Sisyphos-Aufgabe“, sagt Karl-Eberhard Wilhelm, Vorsitzender des Bürgervereins Uellendahl, und blickt auf die Helfer im Mirker Hain, die in der Schlucht Steine zurück vor die Mauer einer der Staustufen des Vogelsangbaches wuchten. Mit den scheinbar wilden Felshalden wollte der Elberfelder Verschönerungsverein im 19. Jahrhundert dem neu angelegten Mirker Hain hier ein wild romantisches Aussehen geben.

Mit Sisyphos-Aufgabe meint Wilhelm aber nicht nur diesen Arbeitsschritt, sondern das Ziel des Bürgervereins, den Mirker Hain so weit wie möglich in seinen alten Zustand zurückzuversetzen. Zwei lange Wochenenden im Jahr widmet der Verein dieser Aufgabe. Und so stehen jetzt Helfer mit Gummistiefeln im Wasser, holen Mengen von Grünzeug heraus, um die fortschreitende Verlandung der Stauteiche zumindest aufzuhalten. Andere setzen Spitzhacke und Schaufel ein, um das Bachbett zu vertiefen.

Mit der Motorsäge wird ein riesiger Ast gekappt, der von einem der großen Bäume abgebrochen ist und sich tief in den Schlick gebohrt hat. „Alles, was wir hier machen, ist mit dem Ressort Grünflächen und Forsten abgestimmt“, sagt Wilhelm. Mit Abstimmungen wurden übrigens auch 2012, zu Beginn des Vereins-Engagements, an den Seiten der Schlucht Büsche und Jungholz gelichtet.

Wilhelm: „Manche Spaziergänger hatten gar nicht gewusst, dass hier eine Schlucht ist.“ Ein Naturdenkmal übrigens, das man nun auch von Bänken aus betrachten kann, die der Verein aufgestellt hat. Aber Auslichten ist schon wieder fällig - Sisyphos-Arbeit eben. An den Seiten der Schlucht wuchern Brombeeren, dazwischen ein Rhododendron - man erahnt die alte Anlage, der Wald versucht jedoch ebenfalls, die Schlucht zurück zu erobern. Da brauchen Wilhelm und seine Mitstreiter einen langen Atem.