Mit bunten Eimern gegen den Müll am Ostersbaum

Anwohner und Bürgerverein wollen die mehr als 100 Papierkörbe im Stadtteil optisch aufpeppen.

Foto: privat

Ostersbaum. Mehr als 100 Papierkörbe gibt es im Stadtteil Ostersbaum. „Trotzdem haben wir ein Müllproblem“, sagt Enno Thormählen vom Bürgerverein. In Kooperation mit dem Nachbarschaftsheim Wuppertal und der aktiven Beteiligung von Bürgern aus dem Projekt „Nachbarschaft gestalten“ soll der Müll künftig in den Papierkörben landen und nicht daneben. Die Idee: Die rund 100 Mülleimer sollen mit kunstvollen Augenpaaren ausgestattet werden und so Umweltsündern tief in die Augen schauen.

Müll auf den Grünflächen und Straßen, sogenannte „Tretminen“ auf den Spielplätzen: „Wir haben erst vermutet, dass es zu wenig Papierkörbe bei uns im Stadtteil gibt. Nachdem wir aber alle gezählt hatten und auf die unglaubliche Zahl von 106 gekommen sind, war uns klar, dass diese einfach zu unauffällig sind“, resümiert Thormählen.

Schnell war das Projekt „Augen auf!“ geboren — ein Kunstwettbewerb, bei dem alle Kindergärten, Schulen und Bewohner des Stadtteils dazu aufgerufen wurden, Entwürfe zum Thema Augen zu kreieren. „Mit der Resonanz waren wir sehr zufrieden. 150 Bilder sind bei uns eingegangen“, so Gabriele Kamp vom Nachbarschaftsheim. Darunter minimalistische Augenpaare in schwarz-weiß, fotorealistische Motive oder bunte Bilder, die unter anderem eine Schnecke zeigen aus deren Haus ein wachsames Auge blickt.

53 Illustrationen werden davon auf die Mülleimer kommen. „Die Papierkörbe sollen auffallen. Außerdem setzen wir auf die psychologische Wirkung von Augen“, erklärt Kamp. Die sehe so aus, dass Augen symbolisch auffordern. Kamp: „Wenn mich jemand direkt anschaut, kann ich nur schwer vorbeigehen ohne diesem Aufmerksamkeit zu schenken.“ Der erhoffte Effekt: Müll landet künftig im Papierkorb und nicht mehr daneben.

Die Augenpaare im A3 und A4 Format sollen bis spätestens Ende September die Mülleimer zieren. Ehrenamtliche Unterstützung erhalten die Projektinitiatoren von Graphiker Dino Alic und dem Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal (ESW).