„Neuer“ Gutenbergplatz erhitzt die Gemüter
Das Areal wird für etwa 360 000 Euro saniert. Doch nicht allen Anwohnern gefällt der Umbau. Kritik am Basketball-Platz.
Arrenberg. Der Arrenberg ist ein Stadtteil im Aufbruch, das ist mittlerweile eine Binsenweisheit. Doch zumindest einige Teile des Aufbruchs haben nicht nur Freunde, sie schaffen auch neue Probleme im Stadtteil. Der Umbau des Gutenbergplatzes ist so ein Fall: Während sich der Großteil der Arrenberger auf den neugestalteten Platz freut, befürchten die direkten Anwohner eine deutlich erhöhte Lärmbelastung.
„Das ist wirklich Bockmist“, echauffiert sich Klaus Simoleit. Er hat kein Verständnis dafür, dass das Basketball-Feld vom vorderen Teil des Gutenbergplatzes an der Schwebebahnstation nach hinten Richtung der Wohnhäuser verlegt wurde. „Dieses Auftippen des Basketballs ist sehr laut. Das kann man nicht den ganzen Tag ertragen.“ Seine Nachbarin Regina Cyriax gibt ihm Recht: „Auf dem Bolzplatz geht der Lärm am Wochenende und in den Ferien schon morgens um 7 Uhr los.“ Anwohnerin Brunhilde Uhlmann: „Wir haben nichts gegen die Kinder, die hier spielen. Aber auf dem Bolzplatz sind es Erwachsene, die besonders laut sind.“
Dabei ist genau das das Ziel der Planer: Der Gutenbergplatz soll ein echter Mehrgenerationen-Platz werden (die WZ berichtete). Dazu werden ein Sandkasten und Spielmöglichkeiten für Ein- bis Dreijährige gebaut. Für die etwas älteren Kinder wird ein Klettergerüst errichtet. Besonders für Jugendliche sind der schon jetzt vorhandene Bolzplatz und das Basketball-Feld gedacht. Für ältere Arrenberger bleiben die Grünfläche und Parkbänke bestehen.
Diese Planung ist im Stadtteil lange diskutiert worden. Auch vor dem Hintergrund, dass der Platz zuletzt von Leuten genutzt wurde, die sich dort niemand wünscht: Immer wieder wurden Häuserwände mit Graffiti beschmiert, auch soll dort öffentlich mit Drogen gehandelt worden sein.
„Deshalb gab es bereits 2009 einen Workshop, an dem sich viele Arrenberger beteiligt haben“, sagt Hans-Georg Walter vom Verein „Aufbruch am Arrenberg“. „Uns wurde damals gesagt, wir Anwohner würden sowieso überstimmt“, rechtfertigt Klaus Simoleit, dass er sich damals nicht am Workshop beteiligt hat.
60 Unterschriften gegen den neuen Standort des Basketball-Platzes hat Simoleit inzwischen gesammelt. Franz Josef Franken vom Ressort Grünflächen macht ihm trotzdem wenig Hoffnung: „Wir müssen hier verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Interessen bedienen. Dass der Platz wegen der Unterschriften geändert wird, ist ausgeschlossen.“ Über eine zeitliche Beschränkung der Nutzung des Bolz- und des Basketball-Platzes, könne man aber zumindest diskutieren, so Franken.